Wir umrundeten den ganzen, verdammten Berggipfel, aber ohne den gewünschten Erfolg. „So ein elender Mist, die ganze Quälerei umsonst, nirgends auch nur der Hauch einer schönen Aussicht“. Da hatte Christine wirklich den Nagel auf dem Kopf getroffen. Aber scheinbar war ihr Hunger nach dem Abenteuer immer noch nicht gestillt. „Den gleichen Weg gehe ich jedenfalls nicht zurück, das ist viel zu öde, wir finden auf der hinteren Seite bestimmt einen Weg ins Tal“. Da erwachte dann doch mein Überlebensinstinkt. „Wer weiß, wo wir dann landen, vielleicht ist ein anderer Weg noch viel länger. Zu Trinken haben wir auch nichts mehr, und dein Kopf scheint kurz vor dem Platzen zu sein. Wir gehen denselben Weg wieder zurück, und fertig“. Überrascht von soviel Vehemenz gab Christine schnell nach und wir machten uns auf den Rückweg.
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Da Christines Laune immer mehr den Bach herunter ging, meine war auch nicht viel besser, ließ ich sie einige Meter vorgehen, um nicht das Opfer ihrer Wutausbrüche zu werden. Der Abstieg war noch deutlich beschwerlicher als der Weg hinauf. Wir stolperten und rutschten auf den Geröll nur so dahin. Mehr als einmal landeten wir auch auf unserem Hosenboden. Die Waden schmerzten, der Durst wurde langsam auch unerträglich. „Dem Nächstem, der mir begegnet, haue ich einen Stein auf den Kopf“.