… jetzt jedoch werde ich einige Schritte im Museumsdorf voranziehen, mein Hinterteil fängt trotz Winterkleidung auf der zwar schneebefreiten doch immer noch eisverkrusteteten Bank an zu frösteln… ganz, ganz leichter Schneefall hat eingesetzt … und ein paar menschliche Stimmen dringen gerade zu mir, ziehen jedoch sofort weiter…
… und dennoch: sobald ich die Augen von diesen Zeilen hebe – und ich tue dies beim Schreiben soeben oft – nimmt mich dieser Ort sofort wieder gefangen und lässt mich weiterhin verweilen … und ich stelle einmal mehr fest, das die Magie bestimmter Orte sich nur in der Stille eigener Gedanken entfalten kann…
… nun melden auch die Füße, das sie bewegt werden wollen, bevor sie anfangen richtig zu frieren…
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… etwa 30 Minuten später sitze im hölzernen Türrahmen eines Bauernanwesens aus dem Jahr 1862 … aus dem Haus dringt ganz sacht dieser modrige Geruch, der alten Sachen oft zu eigen ist, der hier jedoch ein Gefühl der – naja, Geborgenheit ist das Wort, das mir sofort einfiel – vermittelt…
… das im Vergleich zu bisher gesehenen Klein- und Mittelbauernhäusern recht üppige Bauernanwesen liegt am Hang leicht oberhalb des Dorfes, so dass ich nun auf die schneebedeckten Dächer hinabschaue und meinen Gedanken nachhänge: … immer wieder, wenn ich in die kleinen, beengten Wohnräume der damaligen Menschen, seien es wohlhabende Großbauernhöfe, Mittel- oder Kleinbauern und insbesondere bei Tagelöhnern schaue, kommt mir unweigerlich der Gedanke an die so ungleich kargeren Lebensbedingungen früherer Zeit; wie eng die Menschen beieinander lebten, scheinbar ohne Rückzugsmöglichkeiten … anderes, härteres Leben …wobei, während mir die Kälte beim Schreiben dieser Zeilen gar mächtig in die Fingerspitzen beißt, ich mir auch nicht vorstellen kann, wie man dereinst diese Holzhäuser mit Lehmboden, manchmal Dielen warm bekommen hat, heizte bzw. welchen Aufwand das bedeutet haben muss…
… berichtenswert scheint auch, dass ich natürlich wieder magisch vom Souvenirladen in einem alten Steinhaus scheinbar recht wohlhabender Kaufleute aus dem Jahr 1790, welches durchaus einige Bequemlichkeit und Luxus zeigt, angezogen werde … wieder entdecke ich das eine oder andere preisgünstige Geschenk zum Mitnehmen und schließlich eine sichtbar selbst abgefüllte Flasche mit roter Flüssigkeit … auf meine Nachfrage nach dem Inhalt bekomme ich sofort einen des von meinen Reisebegleitern so geschätzten Heidelbeerschnapses mit Früchten zum Probieren und erstehe dieses Getränk natürlich … jetzt freue ich mich königlich darüber, die Flasche als besonderes Reisemitbringsel nachher verschenken zu können…