Ich werde wohl morgen mit der Cellion-Telefongesellschaft Kontakt aufnehmen müssen.

In Bend werden noch unsere Vorräte vervollständigt und dann geht es weiter in Richtung Crater Lake.

Da die Fahrt endlos schnurgerade und nicht sehr abwechslungsreich durch dichte Kiefernwälder führt, nutze ich die Gelegenheit, den am Vortag noch nicht fertiggestellten Tagebucheintrag zu vervollständigen, indem ich ihn Julian direkt in das Macbook diktiere.

Hierbei erstaunt mich zum wiederholten Mal, wie schnell er, ohne je Maschine schreiben gelernt zu haben, blind in die Tasten haut.

 

Da die Hauptverbindung von Bend nach Klamath Falls, unserem Etappenziel, weit östlich am Crater Lake vorbeiführt, biegen wir etwas nördlich vom See nach Südwesten ab, um auf einer wirklich schnurgerade durch die Wildnis führenden Piste langsam bergauf unserem berühmten Zwischenziel näher zu kommen. Auch unser Navi zeigt nur einen geraden Strich auf dem Display.

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Endlich kommt die Abzweigung nach Süden und wir passieren die Kontrollstelle der staatlichen Forstbehörde, wo wir die Gebühr von 10 $ entrichten und mit einer Karte der Region und einem freundlichen „Enjoy it“ durchgewunken werden.

Der See ist aber immer noch nicht erreicht. Erst müssen wir uns in langgezogenen Kurven an den Hängen des Kraterrandes, Schneefelder passierend, nach oben schrauben.

Dann jedoch bietet sich uns ein überwältigender Ausblick.

In einem riesigen Kraterbecken erstreckt sich ein himmelblauer See, in dessen Nordwestecke ein Aschenkegel hervorsteigt, Wizard Island. Die Kraterwände fallen steil direkt in den See ab und sind nicht begehbar.

Vor etwa 7000 Jahren ist nach einem gewaltigen Ausbruch der Vulkan Mt. Mazama in sich zusammengebrochen und hat so diese gewaltige Caldera und durch langsames Auffüllen mit Schneeschmelzwasser den tiefsten See der USA und den siebttiefsten der Erde geschaffen.

 

Wir fahren weiter, den Ostrand des Kraters entlang, wo sich nach jeder Kurve neue beeindruckende Ausblicke auftun.

Es gibt nur eine Stelle, an der man in den Krater hinabsteigen kann, und die steuern wir an.

Ein Hinweisschild warnt, dass der Wiederaufstieg dem Erklimmen der Treppe eines 75-stöckigen Hochhauses gleicht, aber das schreckt erfahrene Bergsteiger wie uns nicht ab.