LAVA


09.07.2009

 

Heute besuchen wir die feurige Vergangenheit von Oregon.

Nach Frühstück und Ausrüstung Präparieren geht es in Richtung Bend und von dort weiter nach Süden bis zum Lava Lands Visitors Center, das sich schon von weitem durch einen imposanten Aschenkegel, den Lava Butte ankündigt.

Als wir vor dem Informationsbüro aussteigen, flitzen in unmittelbarer Nähe mehrere Streifenhörnchen, Chipmunks, durch die Gegend, setzen sich immer wieder auf die Hinterbeine und studieren uns interessiert. Sie erwarten eine Fütterung und tatsächlich nähern sie sich und fressen einer dicken Amerikanerin aus der Hand, die ihnen Cheese-Crackers reicht.

Am Information Center empfängt uns ein drahtiger älterer Ranger, der einer Gruppe von Besuchern mit vielen Kindern auf sehr humorvolle und didaktisch einprägsame Weise die hier zu betrachtenden Naturphänomene näher bringt.

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Zum Beispiel, dass der sich unmittelbar aus dem Vulkankegel Lava Butte breit über die Landschaft ergießende Lavastrom die Dicke eines 10-stöckigen Gebäudes besitzt, so dass man mit der Masse der hier befindlichen Lava einen dreimal um die Erde führenden Highway asphaltieren könnte. Ganz schön beeindruckend!

Da Amerikaner statt Beinen meist vier Räder haben und daher auch auf den Lava Butte eine Straße gebaut ist, nehmen wir angesichts unseres geplanten umfangreichen Tagesprogramms auch diesen Luxus in Anspruch und fahren hinauf.

Es bietet sich ein guter Blick in den Krater dieses kleinen Vulkans sowie eine Panoramaausschau über den breiten Lavastrom und die weite waldbedeckte Landschaft mit einigen aus ihr ragenden an der Spitze schneebezuckerten Bergen.

Nachdem wir eine Wanderkarte der näheren Umgebung bekommen haben, geht es weiter zum Newberry National Volcanic Monument. Dieses besteht aus einer riesigen Caldera mit zwei in dem eingestürzten Krater entstandenen türkisfarbenen Seen.

Wir entschließen uns, zunächst einen Überblick über die Landschaft zu gewinnen. Statt amerikanisch faul mit dem Auto, erreichen wir den Gipfel von Paulina Peak auf inzwischen bewährte Manier per pedes über einen steilen anstrengenden Bergpfad. Schon hier fällt uns immer wieder glitzerndes, schwarzes, glattes Gestein auf, das sich bei näherem Betrachten als vulkanisches Obsidianglas entpuppt. Auf dem Weg bieten sich immer wieder beeindruckende Einblicke in die Caldera mit den beiden, wie grüne Augen funkelnden Seen. Mosquitos lauern uns wie Wegelagerer in dem dichten Kiefernwald auf und erst beim Erreichen der Schneegrenze lassen ihre Attacken nach. Vom Gipfel bietet sich ein überwältigender Ausblick, sowohl über den riesigen Krater, als auch den, wie eine Landzunge sich zwischen den Seen erstreckenden riesigen Lavafluss, „The Big Obsidian Flow“. Bei gutem Wetter soll man überdies von hier aus bis an die nördliche und südliche Grenze Oregons sehen können. Da es heute etwas bedeckt und diesig ist, lassen sich die Berge der Cascade Range nur schemenhaft erkennen.