Mit dem Schicksal hadernd gelingt es mir trotzdem Flussdelphine, Aras, Schildkröten, Faultiere und Fledermäuse zu sichten. Sämtliche Konzentration gilt aber den Eingeweiden so dass leider keine richtige Freude dabei aufkommt. Es gibt hier kinderverschlingende Riesenwelse, 6000 Volt Stromschläge austeilende Zitteraale, Rochen mit rasierklingenscharfen Schwänzen, sowie kleine Fische, die den Harnleiter hinauf schwimmen und sich in der Harnblase festsetzen. Alles kein Grund um bei dieser Hitze auf ein erfrischendes Bad im Fluss zu verzichten. Ein weiterer Gedanke ist, dass man, falls die Wehen wieder einsetzen, auch unbemerkt im Fluss etwas los werden könnte. Während sich später die Anderen das Mittagessen schmecken lassen, Stopfe ich Immodium und andere Verstopfer in mich rein. Stuhlgang ist die nächsten  Tage out.

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Piranhaangeln wird ebenfalls zum Reinfall. Einmal bekomme ich einen bis kurz über die Wasseroberfläche, ansonsten wird es mehr eine Piranhafütterung. Hole mir dafür zwei Wespenstiche. Überhaupt ist der Amazonasregenwald mächtig ungemütlich, es scheint hier alles zu geben was stechen und beißen kann. Größere Tiere sieht man dagegen kaum bis gar nicht.

Unser Guide tut sein Übriges mir die Laune zu vermiesen. Er muss wohl mal auf einer Baumschule gearbeitet haben. Er legt einen großen Ehrgeiz daran, uns einen jeden Kapokbaum in der Umgebung zu zeigen, Dass wir lieber drei Bäume weiter gehen würden um die dort sitzenden Aras zu fotografieren interessiert Ihn herzlich wenig. Lieber labert er lang und laut über seinen Kapokbaum bis er sämtliches Viehzeug weit und breit verjagt hat. Ich sehe mich oft gezwungen Ihn stehen zu lassen und meine eigenen Wege zu gehen. Er rennt mir ständig aufgeregt hinterher, Phrasen von der Bedeutung des Zusammenbleibens einer Gruppe im Regenwald im Munde führend. Ich denke die Tage wären auf Galapagos besser verbracht gewesen. Letztendlich gelingt es Ihm aber doch noch Frosch, Spinne, Tausendfüßler und Ameise für uns aufzustöbern. Das der Amazonas ursprünglich mal in Afrika, in der Nähe des Tschadsees entsprang ist aber dann doch noch mal `ne interessante Neuigkeit von der wir bisher noch nicht wussten.