Von den Cofanen die wir aufsuchen gibt es noch zirka 600. Unser Guide bemüht sich mit Hilfe des Häuptlings Ihre Sprache, mit Aufzeichnungen  in die neue Zeit hinüber zu retten. Für einen Ekuadorianer ist dieses Verhalten schon recht merkwürdig, denn im allgemeinen entdeckt man selbst bei toleranten, liberal denkenden Ekuadorianern mit gesunder Weltanschauung rassistische Ansätze sowie das Thema Indios angesprochen wird. Die Regierung zahlt den indigenen Einheimischen eine staatliche Unterstützung von sechs Dollar im Monat, ob nun aus Gewissensgründen oder sonst was, und hat sie von Steuern befreit. Aber das macht sie in den Augen der restlichen Bevölkerung erst recht zu ungeliebten, dem Staat auf der Tasche liegenden Schmarotzern.

Die Cofanen verhalten sich uns gegenüber sehr zurückhaltend. Das Dorf dürfen wir nicht betreten. Frauen und Kinder bieten in einem Pavillon selbstgefertigte Kunst und Gebrauchsgegenstände an. Wir sollen kaufen und wieder verschwinden. Außer dem Häuptling, der sich seine zugesagten Benzinkanister abholt, bekommen wir keine stolzen Krieger zu sehen. Der Häuptling wirkt aber mit seinen Federn durch Ohren und Nase schon recht eindrucksvoll. Filmen und Fotografieren ist uns allerdings untersagt.

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Unser letzter Amazonientag besteht natürlich wieder nur aus der Abreise, wir sehen das aber nicht mehr so krumm wie auf Galapagos.

Zurück in Quito sind wir dankbar über unseren ständig auf 30 Grad beheizten Pool. Ist schon seltsam hier in unserem ständigen Quito-Sonnenloch. In der Sonne wird man gnadenlos geröstet, begibt man sich in den Schatten, möchte man am liebsten zum Pullover noch `ne Jacke.

Am nächsten Morgen,: Transfer zum Flughafen.

Auf dem Weg dorthin wieder das gewohnte Bild mit endlosen Schlangen von Indios vor jeder Bank, die sich Ihre „Stütze“ abholen wollen. Das Ganze hat was von Westberlin Mauerfall November 1989, als wir „ Ossis“ ebenfalls sämtliche Banken belagerten, bloß dass es durch die unterschiedlichen Trachten eines jeden Stammes wesentlich farbenfroher wirkt.

Nach 30 Minuten Flug landen wir in Esmeraldas und fahren von hier nach Atacames. Wieder entdecken wir innerhalb Ekuador`s eine völlig neue Welt. Ein Großteil der Bevölkerung ist hier schwarzer Hautfarbe. Aus allen Ecken ertönt Salsa und Merengue, die Menschen sind unwahrscheinlich locker drauf. Obwohl über 2000 Kilometer von dort entfernt, wirkt alles ursprünglich karibisch und nicht so touristisch karibisch wie z.B. in der Dominikanischen Republik. Wir sind hier wahrscheinlich die einzigen organisiert Reisenden, denn Atacames ist allem Anschein nach Urlaubsziel für Einheimische und Rucksacktouristen. Für europäische Qualitätsstandards ist der Ort als Badeziel wohl nicht geeignet, denn auch unser Veranstalter zieht sich von hier zurück. Zum anschließenden Badeaufenthalt werden die Leute nach einer Ekuadorreise im Allgemeinen in die Karibik, auf die holländischen Antillen verfrachtet.