Abends fahren wir nur noch ein kurzes Stück weiter bis Tagus Cove. Das Meer ist diesmal absolut ruhig, diese Nacht wird nicht gefahren. Im Mondschein lassen wir die Seele sonst wo und die Beine im Wasser baumeln. Mal kommt ein Pinguin vorbei, eine Meeresschildkröte taucht vor uns aus dem Wasser, stundenlang umkreist uns ein Seelöwe mit seinem Jungen.

 {{g_ads}}

Am nächsten Morgen helle Aufregung bei der Besatzung. Jemand hat verwilderte Ziegen gesichtet, und man begibt sich unverzüglich an Land zur Jagd. Von Bord aus können wir das Spektakel beobachten, wie es denen tatsächlich gelingt, mit bloßen Händen drei Ziegen einzufangen. Wir gehen anschließend ebenfalls an Land, wo wir uns noch einmal die Ziegen besehen, die kurze Zeit später gemeuchelt an Bord gebracht werden. Vom Schlachten bekommen wir nichts mehr mit, denn wir sind auf dem Weg zu einem Kratersee. Anschließend, wieder an Bord, lassen wir uns die vor kurzem noch quicklebendigen Ziegen schmecken. Wir haben diesmal noch weniger Bedenken als bei den Meerschweinchen, denn wir sind überzeugt mit unserer Mahlzeit sogar einen bedeutenden ökologischen Beitrag zu leisten. Verwilderte Haustiere sind nämlich eine weitere Bedrohung des ökologischen Gleichgewichts, die Ziegen in diesem Fall als Nahrungskonkurrenten der Riesenschildkröten. Die anderen Deutschen an Bord, unsere Tochter Linda eingeschlossen, haben sich wieder tuttlig und verweigern die Nahrungsaufnahme. Die außer uns noch an Bord befindlichen Italiener hauen dagegen ordentlich rein. Aber die essen ja bekanntlich noch ganz andere Sachen, wie z.B. Flamingos. Während des Essens fahren wir noch ein kurzes Stück weiter bis Punta Espinosa auf der westlichsten und jüngsten Galapagosinsel Fernandina. Als erstes ist Schnorcheln angesagt. Wir sehen Meeresschildkröten, die sich mit Seegras vollstopfen, jede Menge bunte Fische, über unseren Köpfen schwimmen Pelikane, Pinguine staunen Bauklötzer als man kurz vor Ihnen  auftaucht. Man hat keine Lust aus dem Wasser zu kommen, und da wir uns clevererweise Neoprenanzüge erworben haben, halten wir es im kühlen Nass auch `ne ganze Weile aus. Krönender Abschluss wird das Spiel mit einem Seelöwen. W8ie ein Torpedo und offenbar voll auf Rammkurs hält er voll auf einen zu, um dann aber einen halben Meter vorher unter einem hindurch zu tauchen. Ganz offensichtlich genießt er seine Überlegenheit uns gegenüber im Wasser. Er umkreist mich mit einer Geschwindigkeit, dass ich mich wenden muss wie ein Aal, um Ihn vor die Linse zu bekommen, und das obwohl er ständig nicht weiter von einem entfernt ist als einen halben Meter.