Wir finden es hier toll und urig. Abends beginnt die „Pura Vida“ am Strand. Eine Strandbar, die alle phantastisch aussehen, reiht sich an die andere. Jede spielt Ihren eigenen Sound, was sich egal wo man sich befindet zu einem Brei aus Oldie, Rock, Salsa und Techno verbindet, wobei jeder versucht den anderen mit seiner Wattzahl auszustechen. Die spottbilligen Drinks werden zu kleinen Kunstwerken verziert, und sind dermaßen gefüllt, dass einen der Zweite aus die Latschen haut. Das ist aber scheinbar völlig normal in einem Land wo der Ausspruch „was trinken gehen“ bedeutet, sich bis zur Unkenntlichkeit blau zu machen. Das Ganze stellt für das Gesundheitsministerium wohl ein großes Problem dar, denn wie bei uns nur auf den Zigaretten, steht hier selbst auf den Etiketten jeder Bierflasche,: Vorsicht Alkohol zerstört die Gesundheit und die Familie“. Beim Versuch so schnell wie möglich ein ekuadorianisches Miami aus dem Boden zu stampfen, wurde leider nicht an sanitäre Auflagen gedacht. Keine der Bars verfügt über Llavabos, so dass die nicht verwertbaren Bestandteile von Pinha Colada, Batida de Coco, Atacames de Noche und anderem 3-4 Meter hinter der Bar am Strand versickern. Der unsrige befindet sich zum Glück abseits dieser Szenerie. Da sich mein Schließmuskel seit der Immodiumkur im Oriente genau so wenig öffnen lässt wie die Schatzhöhle von Ali Baba suche auch ich nach meiner Zauberformel. Die heißt „ Atacames de Noche“ und bringt nach Genuss auch den gewünschten Effekt.

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Tagsüber ist es hier ruhiger, da unser uriges Hotel, kleine Bungalows mit Hängematten davor, abseits vom Schuss liegt. Wir liegen in der Sonne, Trupps von bis zu 20 Pelikanen ziehen an uns vorbei und wir beobachten Fregattvögel bei Ihren räuberischen Attacken. Der Fregattvogel hat kein wasserabweisendes Federkleid und würde bei Wasserkontakt ertrinken. Er ist daher gezwungen andere Vögel die einen Fisch erbeutet haben so lange zu attackieren, bis diese ihn fallen lassen. Selbst Buckelwale kann man hier mit Glück (wir haben es), schon vom Strand aus beobachten. Das zwingt uns noch mal unsere Vorsätze fallen zu lassen, und aktiv zu werden. Wir machen Whale Watching um dichter heran zukommen.

Nach anfänglicher Freude über den Trubel in Atacames beginnen wir uns nach menschenleeren Stränden zu sehnen. Wir nehmen es daher nicht mehr so tragisch, das man den Sonnabendflug nach Quito gestrichen hat, und wir schon Freitag von hier weg müssen. So kommen wir doch noch auf den Indiomarkt von Quito, um uns mit Andenschnickschnack einzudecken. Unsere Reise ist damit leider auch zu Ende. Es war sicherlich nicht das schönste Land das wir bis jetzt bereisten, aber mit Sicherheit das interessanteste und vielseitigste.