Je weiter wir allerdings kommen, desto „gemischter“ wird das Publikum, desto ärmlicher die Hausfassaden. San Andres, Quera Almagro und Meson de la Estrella sind der Hinterhof des Weltkulturerbes.
Allerdings, hier brummt das Leben der „Normalmenschen“ die nichts mit dem Tourismus zu tun haben.
Das gilt auch für das Fest rund um die abgesperrte Mitte der Plaza San Francisco. Stand reiht sich an Stand, Cusquenabier fließt in Strömen. Und überall sind Pyramiden von gegrillten Meerschweinchen im Angebot.
Wir drehen eine Runde um den Platz, suchen dabei die Ställe der noch lebenden Tiere, finden aber keine. Klar, sage ich, die werden doch hier kein Blutbad anrichten. Aber Steffi hatte Konstantina halt so verstanden.
Gerade sind wir wieder an der Ecke der Straße Marquez angekommen, da sehen wir über tausende Köpfe der Herandrängenden hinunter in Richtung Plaza de Armas. Und entdecken da eine hohe Figur.
Nix wie hin ist jetzt die Devise. Und wirklich, da tragen Männergruppen die Heiligenfiguren aus der Kathedrale heraus und um den großen Platz.
Na, das hätte Lukas aber sagen müssen, denn wenn wir das versäumt hätten wären wir schon etwas angesäuert gewesen.
Während die Männer schwitzend, und zum Teil auch etwas stöhnend, die schweren Lasten schleppen, beobachten Helfer mit Stützen die Situation. Sobald ein Träger nicht mehr kann, schieben die diese Hölzer unter die Tragestangen. So kann ein Austausch stattfinden.
Die Straßenränder sind dicht voll mit Menschen. Doch auch heute gibt man mir sofort Raum wenn ich vortreten möchte um eine Aufnahme zu machen. So gehen wir im Uhrzeigersinn gegen die Laufrichtung der Gruppen bis zum Portal der Kathedrale aus der gerade die letzte Figur getragen wird. Hier verlieren wir uns im Getümmel für einige Minuten aus den Augen, treffen uns aber mitten auf dem Platz wieder um zum Hotel zurückzugehen.
Steffi putzt da Schuhe, ich mache Papierkram, beginne auch schon mit dem Packen, denn morgen Früh geht es zum Flughafen und nach Lima.