Zuerst durch schmale Gassen, dann vorbei an mit Steinmauern umfriedeten Feldern, gehen wir in Richtung zur Schlucht. Auf vielen der Mauern hat man in regelmäßigem Abstand kleine Kakteen gepflanzt. Das sieht lustig aus, hat aber sicher einen uns nicht bekannten praktischen Grund. Leider vergesse ich Lukas oder Marcia danach zu fragen. Es begegnen uns Hirtenbuben und in bunte Trachten gekleidete Frauen zum Teil mit großen Lasten. Anhalten müssen wir mehrmals weil kleine Eselkarawanen mit Tragelasten entgegen kommen.
Beim Blick zurück können wir unsere Lodge von der Hangseite aus erkennen als wir um einen Geländebogen herum in die Nähe eines Treppenabstiegs kommen.
Die oberen Hänge sind, wie wir es schon von der Lodge aus gesehen haben, zu Terrassen strukturiert, viele schon mehrere hundert Jahre alt. Die heutigen Bauern verwenden sie immer noch.
Unter uns die mit Wasser gefüllte Schlucht über die eine moderne Brücke führt. Drüben ist ein Auto auf einer Piste zu erkennen. Nein, sagt Lukas, wir gehen nur bis auf die Brücke, unser Bus holt uns nicht dort, sondern am Hauptplatz vor der Kirche ab.
Als wir die Brücke betreten sehen wir unter uns an der senkrechten Wand Gebilde wie Wespennester. Höhlen, in denen einst die sog. "Colcas", Behälter für die Lagerung von Getreide, aufbewahrt wurden. Sie zeugen von der Vergangenheit der Collagua-Kultur; der ursprünglichen Bewohner der Region.
Die Menschen müssen Feinde gehabt haben vor denen sie ihre Güter in relative Sicherheit bringen mussten. Anderseits waren die Feldfrüchte hier auch vor Ungeziefer, Mäusen oder anderen Tieren sicher.