Aurora unsere Stadtführerin erwartete uns am Busbahnhof um uns in´s Hotel zu bringen. In Arequipa konnten unsere drei Tourmitglieder auch endlich das Passproblem lösen. Der falsche Eintrag wurde in der Einwanderungsbehörde ungülig gemacht und durch einen richtigen Stempel ersetzt. Leider schien Aurora nicht soviel Lust zu haben, da der Tagesablauf von ihr abgeändert wurde. Eine Aklimatisierung oder auch ein kurzes Nachschlafen war leider nicht möglich. So konnten wir die Eindrücke der Stadt nicht voll aufnehmen. Allerdings mussten wir auch feststellen, dass Aurora auch nicht versuchte, Hintergrundwissen zu vermitteln. Die Stadtführung war einfach fad. Ein Besuch der Kathedrale Lower Basilika war nicht möglich, da wegen der Mittagszeit geschlossen war.
Die Altstadt mit ihrem Tuffsteingebäuden ist sehr gut erhalten. Allerdings war der Straßenverkehr rücksichtslos, katastrophal, laut, stinkend und dreckig. Unsere Nasenlöcher dienten als Dreckfilter. Ich persönlich hatte hier bisher am meisten mit meiner Stauballergie zu kämpfen. Dies und unserer schlechter Schlafzustand drückten die Aufnahmefähigkeit sehr. Im Inneren der Kapelle von San Ignacio de Loyola besichtigten wir ein Relikt der Sixtinischen Madonna.
Danach besuchten wir das Kloster Santa Catalina Kopf, im Baustil einer Zitadelle, die mehr als 400 Jahre alt ist. Sie wurde durch die koloniale Umwelt geprägt und enthält heute eine Sammlung wertvoller Gemälde und Fresken aus der Kunstschule Cusqueno. Am Eingang wurden wir von unserer Führerin Veronika in Empfang genommen. Sie führte uns durch die Gassen, Zellen, Wohn- und Gemeinschaftsräume des Klosters. Sehr fassettenreich erklärte sie uns die Geschichte des Klosters und die unterschiedlichsten Lebensweisen der Nonnen in der Geschichte des Klosters. Fantastisch war der wunderbare Blick auf den Vulkan El Misti am Stadtrand von Arequipa. Zum Abendbrot genoss fast die gesamte Gruppe das Angebot des Tages “Alpaccalende” mit Kartoffelauflauf, Gemüse und einem Glas Rotwein. Um 21.00 war der Tag für alle zu Ende und wir genossen den neunstündigen festen Schlaf.
01. August, Mittwoch – Arequipa – Colca Canyon
Ausgeschlafen und nach einem fürstlichen Frühstück wurden wir um 08:15 von unserem Touristenbus abgeholt. Unser Weg wird uns heute auf 4.950 Meter führen. Als erstes fuhren wir bei ca. 3.000 Meter Höhe an einer Zementfabrik vorbei. Wie immer eine absolute Dreckschleuder, die sich mit dem trockenen Sand des Landes vermischt. Immer wieder an den Straßen richten die Ärmsten der Armen ihr neues zu Hause ein. Mit einfachen Strohbaracken in der Wüstenlandschaft wird das eigene Land abgesteckt. Diese Menschen haben und besitzen nichts. Kein Wasser, kein Strom, eine Lebensweise, die für uns unvorstellbar ist. Aber halten sie lange genug durch und arbeiten fleißig, dann erhalten Sie eventuell einmal Strom und Wasser.
Unseren ersten Stop im Aguada Blanca Reserve hielten wir in der Vicunas Zone. Vicunas gehören zu den Kamelen und sind verwandt mit Lamas und Alpacas. Auf 3.900 Meter wächst hier noch das Andengras in der Blanca(helle) Hochebene. Zwischendurch hielt der Bus immer wieder, damit wir Fotos von Lamas, Alpacas und Vögeln machen konnten. Der letzte und zugleich höchste Haltepunkt war der Mirador de los Andes mit einer Höhe von 4.910 Metern. Hier merkte man schon so richtig, wie die Luft knapp wurde.
Gegen 15.00 Uhr kamen wir dann endlich im Colca Canyon an. In Chivay, unserem Schlafstandort, hatten wir dann auch unser erstes Höhenopfer. Leider traf es mich… Das Mittagessen und der Rest des Tagesprogrammes fiel für mich leider aus. Der Rest der Gruppe besuchte die heißen Quellen, um ein warmes Bad zu nehmen. Der Tag war für die Reisgruppe dann gegen 20:30 beendet.
Essen: Frühstück und Mittag
Übernachtung: Hotel Casa Andina Classic Colca
02. August, Dienstag – Colca Canyon – Puno
Früh am Morgen um 06:00 startete unser Bus. Morgens um 04:00 dachte ich, dass ich heute nicht in der Lage seien würde, mich noch jemals wieder zu bewegen. Aber Sylvis zärtliche Pflege peppelte mich wieder auf und ich hielt den Tripp ohne weitere Nahrung recht gut durch. Unser Hauptziel war heute der Aussichtspunkt “Cruz del Condor” oder auch Condor Kreuz genannt. Zwischendurch hielten wir in Vanque, um am Hauptplatz einen Stopp einzulegen.
Tanzende Inkas und Fotostationen mit Inkafrauen und ihren Adlern waren hier die Hauptatraktion. Der zweite Stopp erfolgte in Maca, um eine kleine Kirche zu besuchen. Etwa einen Kilometer vor dem Cruz del Condor stiegen wir aus, um zu Fuß am Berghang entlang den Aussichtspunkt zu erreichen. Der kleine Tripp lohnte sich wirklich und von hier aus mein erstes “wau” an Tanit Trails und Peru. Der Canyon ist hier ca. 3.200 Meter tief sein. Auf der gegenüber liegenden Seite waren einzelne Häuser im Berrgmassiv zu erkennen, die heute noch permanent bewohnt werden.