Am nächsten Morgen nach vier Tagen in der Wüste und vier Tagen mit Regen – eine echte Seltenheit – scheint endlich wieder die Sonne. Wir brechen um acht Uhr zu einer, wie sich später herausstellt, Monster-Etappe auf. Doch zuerst geht es gemütlich durch ziemlich flache Gebiete, wo sich allerdings vereinzelt Dünenberge mit 400 bis 500 Metern Höhe erheben. Da wir mit den Motorrädern um einiges schneller vorankommen als die Begleitfahrzeuge, lassen wir es uns nicht nehmen, einige dieser Berge zu erklimmen und die atemberaubende Umgebung von oben zu betrachten. Es ist wirklich fantastisch, diese Dünen zu bezwingen. Manche führen nur steil bergauf, andere sehr wellig bis hinauf zum Dünenkamm. An diesem Tag kommen wir auch an einigen Eisenstangen vorbei, die bis zu drei Meter aus dem Boden ragen. Dies sind Begrenzungsstangen einer Asphaltstraße. Sie sind insgesamt vier Meter hoch und stehen auf einem ein Meter hohen Betonsockel. Die meisten sind jedoch komplett im Sand vergraben, so wie auch die gesamte Straße.

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Wir besuchen auch die Ruine eines ehemaligen Franzosen-Forts im Tonnengewölbe-Baustil, namens BIR DJEDID. Es liegt zwar etwas abseits unserer Route, aber mit den Bikes haben wir ja Zeit für ein bisschen „Sightseeing“. Als wir in der Dämmerung bei einem Brunnen wieder auf unsere Begleitfahrzeuge treffen, erfahren wir, dass uns das Schwerste noch bevor steht. Um die verlorene Zeit wenigstens teilweise aufzuholen, müssen wir noch heute 40 Kilometer in der Nacht durch sehr schwieriges Gelände (unübersichtliche Dünen) bis nach BIR LARACHE schaffen – einer anderen Franzosen-Ruine mit einem Brunnen.