Nach dem Motorradservice in der Früh (Öl kontrollieren, Luftfilter reinigen, Schrauben nachziehen, tanken usw.) fahren wir noch etwa zwei Stunden durch schwieriges Gelände und kommen dann zur Teerstraße HASSI MESSAOUD – DEB-DEB. Diese „Straße“ führt auf einer Art Damm durch die Dünen und setzt somit dem sandgeladenen Wind sehr viel Widerstand entgegen. Das hat zur Folge, dass die Straße viel stärker verweht ist, als die parallel verlaufende alte Piste, die harmonisch den Geländeformen folgt. Manche dieser Verwehungen sind so hoch, dass ein Durchkommen, sogar für Geländefahrzeuge, unmöglich ist. In teilweise riskanten Manövern kann man zur alten Piste hinunterfahren und sein Glück versuchen, doch auch dort gibt es nur Sand, Sand und nochmals Sand. Für uns Motorradfahrer ist es nicht so schwer, diese Verwehungen zu befahren. Wenn man das Weichsand-Fahren beherrscht, ist es sogar ziemlich „leiwand“.

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Da die Kilometerangaben auf den Karten, die GPS-Punkte und vielleicht auch die Spritkalkulation nicht wirklich übereinstimmen, wird am Nachmittag den Begleitfahr­zeugen der Diesel knapp, ca. 130 Kilometer (in der Wüste sind das Welten) vor der Tankstelle. Wir schlagen unser Lager auf, füllen die letzten Tropfen Diesel, die wir aus dem LKW abzapfen, in den Toyota, und Peter fährt mit Michel Diesel kaufen. Hört sich einfach an. Kann jedoch sehr problematisch werden. Es wird aber damit gerechnet, mit viel Glück und einer offenen Tankstelle, bis am nächsten Morgen zurück zu sein.

Sonntagmorgen, der 19. Jänner. Die zwei sind mit genug Diesel zurück und wir stellen fest, dass unsere T-Shirts, die wir zum Trocknen aufgehängt haben, gefroren sind – wir sind ja in der Wüste. Plötzlich, ohrenbetäubender Lärm. Auf der Asphaltstraße donnern riesige LKWs vorbei, die wiederum LKWs geladen haben, welche an sich schon sehr groß sind. Solche Ungetüme dürfen bei uns in Europa wahrscheinlich gar nicht fahren. Wir fahren 140 Kilometer weiter bis DEB-DEB, die erste Ansiedlung seit fünf Tagen.