In ILLIZI, drei Kilometer vor unserem Campingplatz, beginnt eine Irrfahrt zu demselben, wobei wir auf einmal teilweise alleine (äußerst gefährlich) kreuz und quer durch die Stadt kurven. Zum Glück geht dabei keiner verloren, wird verhaftet oder gar ausgeraubt. Als dann alle am Campingplatz eingetroffen sind, besprechen wir die Route für die nächsten Tage. Wir nehmen uns einen ein­heimischen Führer, der die Strecke angeblich sehr gut kennt. So bietet sich uns dann die einmalige Gelegenheit, Wandmalereien aus der Steinzeit zu sehen, die es in dieser Art nur im TASSILI N`AJJER gibt – einem Gebirge, das eine der phantastischsten Felslandschaften bietet, die man sich vorstellen kann. TASSILI N`AJJER bedeutet Plateau der Flüsse. Flüsse gibt es dort zwar seit Jahrtausenden nicht mehr, doch sie waren mit Hilfe von Verwitterung, Erosion, Sand und Wind dafür verantwortlich, dass diese heute unter Landschaftsschutz stehenden bizarren Felsformationen entstanden sind. An diesem Nachmittag auf dem Campingplatz haben wir neben Motorradservice noch genügend Zeit zum Wäsche waschen, für Körperpflege und zum Relaxen. Beim Husar gehört wieder einmal der Krümmer geschweißt, außerdem hat der rechte Vorderreifen einen Platten.

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Am nächsten Tag fahren wir ca. 170 Kilometer, um 100 Kilometer weniger als geplant, da wir den Vormittag mit außerplanmäßigen Reparaturen am Husar verbringen (noch immer Nachwehen des Glatteisunfalls). Wir schlagen unser Nachtlager mitten im TASSILI N`AJJER auf und versorgen die Bikes noch am Abend, um zeitig in der Früh starten zu können, damit wir die verlorene Zeit wieder aufholen.

Während der nächsten zwei Tage kommen wir immer wieder an gewaltigen Gesteinsformationen und phantasievoll geformten Felsgebilden vorbei. Ein Fels hat Ähnlichkeit mit Aladins Wunderlampe, ein anderer mit dem Lindwurm in Klagenfurt. Getrübt wird die Stimmung nur dadurch, dass es mich mal wieder voll hinschmeißt. Tank und Sitzbank verabschieden sich von der KTM und ich prelle mir Schulter und Brustkorb. Wird aber alles „repariert“. Auch Schulter und Brustkorb erholen sich relativ rasch. Am Nachmittag kommen wir aufs Hochplateau, die unendliche Weite. Wir fahren fünf bis sechs Stunden in eine Richtung auf hartem Schotteruntergrund mit bis zu 100 km/h, und danach schaut es noch genau so aus wie am Beginn der Abfahrt. So geht es auch den nächsten Tag weiter, doch da haben wir etwas mehr Abwechslung – dazu später. Hier noch eine kurze Beschreibung, wie trostlos die Gegend ist: Soweit das Auge reicht nur flache Schotterwüste mit fast keinen Pflanzen oder Tieren. Am Horizont links und rechts kann man gerade noch die Spitzen eines Gebirgsmassivs erkennen und entlang der Straße sind ab und zu kleinere Berge. Auf die fährt man, nachdem man sie ausgemacht hat, über eine Stunde zu, bis man sie schließlich erreicht hat.