Sonntag, 2. Oktober

 

 

Heute ist ein guter Tag für die Abreise, denn die Wolken sind nun doch bis in den Krater heruntergekommen. Es wird bestimmt regnen. Die Lodge und die Straße sind in dichten Nebel gehüllt. Man kann keine zwanzig Meter weit sehen. Angeblich ist dieses Wetter recht häufig. Der Weg nach Arusha führt wieder durchs Massai-Land. Vielleicht weil heute Sonntag ist, sind ziemlich viele Leute auf dem Weg in die Kirche, und es gibt weniger Massai in roter oder blauer Decke zu sehen. In Arusha ist es schon merklich wärmer, und wir wollen schon wieder „Hello Kili.....“ sagen, aber der ist in vielen Wolken versteckt.
 
Am Flughafen bekommt Fahrer Paul noch 20$ Trinkgeld von uns. Er sollte zufrieden sein, immerhin waren wir auch einfache Kunden. Beim Einchecken bei „Precison Air“ fallen erstmal 8$ Sicherheitsgebühr an. Die scheinen gerechtfertigt zu sein, weil, als wir durch den Metalldetektor gehen, piepst das Ding bei Trinity wie verrückt. Erst als sie ihre Gummisandalen (!) ausgezogen hat, hört es auf. Außerdem müssen wir noch 3$ pro Kilo fürs Übergepäck bezahlen. Damit hatten wir nicht gerechnet, da ja eine ganze Menge Sachen den Kili nicht mehr verlassen hatten. Dummerweise hatten wir unsere Rucksäcke nicht richtig voll gemacht. 18 Kilo zuviel! Nach etwas Diskutieren – immerhin ist die Machine nicht voll besetzt – müssen wir für 10 kg bezahlen. Als wir ins Flugzeug, eine DC 9 oder 10 mit etwa 50 Plätzen, einsteigen, stellen wir fest, dass sogar nur 12 Leute drinsitzen. An solchen Stellen liebt man die afrikanische Bürokratie besonders. Der Flug verläuft sehr gut – der Pilot ist Gott sei Dank wenigstens Franzose. Wir können sogar noch einen Blick auf den Gipfel des Kili erhaschen und schweben auch etwa in dieser Höhe über die Tsavo-Ebene in Richtung Mombasa. In der Ferne sind noch die Usambara Berge zu erkennen. Bei Gefahr bräuchten wir in dieser Höhe keine Sauerstoffmasken und könnten sogar noch Diamox-Tabletten einwerfen. Es verunsichert uns, dass keine Schwimmwesten an Bord sind. Stattdessen steht auf dem Sitz, dass man sich am Sitzpolster festhalten soll. Wenigstens gibt es noch ein Sandwich und Getränke. Die Flugangst erträgt sich mit einem Bier der Marke „Safari“ einfach leichter.

{{g_ads}}

Auf dem Mombasa – Airport ist auch nicht viel los. Daher geht die Einreise problemlos vonstatten. Israel Hands wog auch gleich unser Gepäck nach, weil wir vermutet hatten, dass „Precison Air“ an ihrer eignen Waage herumgespielt hatte. War aber nicht so. Mit dem Taxi (15$) ging es zum Hotel. Wie das immer so ist, „helfen“ plötzlich jede Menge Leute, das Gepäck zum Taxi zu tragen. Doch diesmal hatten wir schon gespendet. Das Hotel „Voyager Beach Resort“ liegt gleich hinter der Brücke von Mombasa Island nach Nyali, und obwohl wir durch die Serana Lodge am Krater schon recht verwöhnt waren, fanden wir die Aussicht auf drei entspannte Tage am Strand ganz in Ordnung. Das Hotel war all-inclusive, ist aber in Deutschland nur bei DER im Angebot, so dass uns der typische All-In-Reisende erspart blieb. Es gab viele ältere Gäste, hauptsächlich Briten und Franzosen. Wir nehmen erstmal Drinks und besichtigen das Hotel. Alles ist dem Schiffahrtsthema verpflichtet, und alle Räume im Hotel sind auch so benannt, als ob man sich auf einem Schiff befindet. An sich eine nette Idee. Beim Abendessen staunten wir über die Vielfalt des Buffets – aber wie das so ist, wenn man isst – irgendwann schmecken alle Buffets gleich. Bei Ngorongoro Serena war das am zweiten Abend auch schon so. Zwei Wochen sind in dem Hotel sicher zu lange, aber einige Tage sind erholsam. Das Personal ist nett und zuvorkommend. Manchmal liebenswürdig unbeholfen – wenn zum Beispiel die Teller schon abgeräumt werden, obwohl sie noch gar nicht benutzt sind. Abends gab es dann noch eine Show mit den unglaublichen „Christ Ambassador Acrobats“, die ganz nett herumgeturnt sind. Dabei entstanden bei den übrigen Gästen eine Reihe aufregender Videos, die den Auftritt in Echtzeit abbildeten, zusammen mit allen Buffets und Poolspielen. Besonders angenehm war, dass es im Hotel MNET, den südafrikanischen Kabelkanal zu sehen gab.