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Die Männer entpuppten sich jedoch als völlig harmlos, denn es waren Klaus, Günter und Fritz, die Unverwegenen. Ich folgte ihnen bald Richtung Rotel, weil es mir allein am Strand wirklich unheimlich und äusserst ungemütlich war. Wir fühlten uns aus der Wüste an die Nordküste bei Sturm katapultiert. Gräßlich!

Im Windschatten eines Versorgungshäuschens löffelten wir unsere Suppe, hinterher schlürften wir noch einen guten südafrikanischen Rotwein und stellten plötzlich fest, daß es nicht nur stockdunkel, sondern auch wieder klar war. Der Sternenhimmel strahlte auf einmal so klar wie in den Nächten zuvor, und der Nebel war restlos verschwunden. Wir erzählten noch eine ganze Weile und Steffen klagte sein Leid. Für ihn war es die erste Rotelreise, und er hatte vorher niemanden gekannt, der schon einmal mit diesen sonderbaren Bussen gefahren war. Als er dann im Programm von "Sonderexpedition" und "härteste Anforderungen an Mensch und Material" und ähnliches las, dachte er, ihn würde eine Marlboro-Abenteuertour mit knallharten Männern und stahlharten Alleskönnern erwarten. Stattdessen begrüßte ihn am Frankfurter Flughafen als erster unser 73-jähriger "Goethe" aus Mannheim, dann folgten die beiden Wiener Rentner und Willi mit 79 Jahren. Er dachte, das sei wohl ein Witz und könne einfach nicht wahr sein. Bis zum Schluß der Reise kam er mit dem hohen Alter der Rotelgruppe nicht klar. Es waren nur drei Leute unter 30 Jahren, die meisten aber waren Rentner und auch "Mittelalter".

Und dann hatte Steffen den größten Horror vor den Tsetsefliegen, die ihm arg zugesetzt hatten. Und die Moskitos und die Hitze der meisten Nächte in den Kojen, das hatte ihm auch den Nerv geraubt. Der nächtliche Überfall von Katimo Mulilo hatte ebenfalls seine Spuren hinterlassen, und so hat Rotel wohl nicht unbedingt einen neuen Anhänger gefunden. Dabei hatte Rotel eigentlich Klartext im Programm geschrieben, denn mit "härtesten Anforderungen" war ja auch nicht zuviel versprochen worden, Steffen hat diese nur falsch interpretiert.

Richtig kalt war es geworden, und so verzogen wir uns bald in unsere klammen Kojen.

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Ein ekelhafter Nebel empfing uns zum Frühstück, und so packten wir rasch unsere Siebensachen und fuhren nach Swakopmund. Eine kleine Stadtrundfahrt führte zum hübschen Bahnhof und zum ehemaligen Gefängnis, das wir ein gepflegtes Landhaus aussah. Wir fuhren und liefen durch gemütliche Strassen und hatten das Gefühl, am frühen Sonntagmorgen durch ein deutsches Örtchen zu laufen. Es war aber ein ganz normaler Donnerstag, hier geht es nur etwas gemächlicher zu, und die Leute lassen sich mehr Zeit zum Leben. Der dicke Nebel hüllte die Landungsbrücken am Hafen ein, und es sah wieder gespenstig aus. Salzige Schwaden verfingen sich in den Haaren, und mir war es sehr recht, als wir dem Meer den Rücken kehrten und Zeit für uns hatten. Und dann besuchten wir doch noch den besagten Juwelier. Bei meiner Handgröße tun sich die meisten Juweliere äusserst schwer, einen passenden Ring anzubieten und meist brauche ich eine Extra-Anfertigung. Aber wie habe ich gestaunt, als man mir hier gleich zwei herrliche Ringe präsentieren konnte, die auf Anhieb passten. Ich entschied mich spontan für den ersten. Eine Schlaufe aus dicken Elefantenhaaren wird von einer stabilen Goldfassung gehalten. Die Mitte der Schlaufe besteht aus gehämmertem Gold, die Unterseite aus poliertem Gold. Das gute Stück sah an meiner braungebrannten Hand toll aus, und ich strahlte, als ich den Laden verließ.