Emil wird uns Namibia in seiner sehr herzlichen Art nahe bringen, keiner Frage ausweichen, auch wenn sie manchmal durch uns recht neugierige Touristen schon ins enge Familienleben driftet. Aber ich habe den Eindruck, er gibt gern Auskunft über das Farmleben, u.a. auch die Arbeit, das Zusammenleben mit den Buschmännern (die einst von der Jagd lebten), den Helfern auf dem riesigen Gelände.
In unserem 19-Plätze-Bus bleiben 7 Sitze unbesetzt, so dass wir auch mal beliebig wechseln können. Außerdem haben wir eine tägliche Rotation eingeführt. So hat jeder einmal die vorderen bzw. hinteren Plätze. Ich finde das eine gute Idee. So gibt es keine Meckerpinsel, die immer nur vorn sitzen wollen!
Emil ist Fahrer und Reiseleiter in einer Person, gibt trotzdem viel Information während der Fahrt. Der Beifahrersitz wird abwechselnd von uns genutzt, und wir können uns persönlich mit ihm unterhalten. Ich habe den Eindruck, auch er nutzt diese Gespräche, um etwas über uns und unser Leben in Deutschland zu erfahren ... und er schafft es durch seine offene Art, dass wir ihm ebenso offen von uns erzählen. Im Laufe der nächsten Tage merken wir durch Zusammenwachsen, wie positiv wir die Tage mit Emil genießen, seine zeitweise spaßigen Einlagen von herzlichem Lachen untermalt. Na, das ist doch lekker! Wie bitte? (Es ist ein oft benutztes Wort von ihm, was aber soviel wie gut / toll bedeutet). Diese Offenheit beginnt auch unter uns zu wirken. Ich staune nur, denn „reisegruppenerfahren“ begegnet mir diese Art Miteinander und ein Reiseleiter á la Emil nur selten und dann meist in Kleingruppen zwischen 6-12 Personen! Also? Glück gehabt!
 
Unsere 18 Tage im Lande beginnen wir in Windhoek, wo die Air Namibia von Frankfurt nach 10 Stunden landet. Morgens um 7.30 Uhr ist es noch merklich kühl, im Monat Juli ist südlich des Äquators der totale Winter, aber immer blauer Himmel. Morgens und abends sind also Pullover oder leichter Anorak angesagt. Aber schon 1-2 Stunden später beginnt das bewährte System „Zwiebel“, nach und nach warme Kleidung entfernen und Sonnencreme nicht vergessen, denn die Sonne stürzt sich auch im Winter auf nackte Haut! 25-30 Grad Tagestemperatur.