Am großen Fischfluß in 1200 m Höhe stiegen wir aus und liefen über die Brücke. Der Fluß bildet die natürliche Grenze des Landes. Hier leben die Xhosa, ein schwarzer Stamm. Wir kauften leckere Ananas für umgerechnet ca. 40 Pfennig das Stück und schenkten den Kindern Kaugummis, die überall auf der Welt sehr willkommen sind.
Heute übernachteten wir in King Williams Town, das wie eine Enklave der Weißen ist, denn sonst dürften wir hier nicht campieren. Mich wunderte sowieso, daß es hier einen Campingplatz gab. Bald merkten wir, daß wir hier im "Schwarzen Land" waren, denn überall lag Müll und Schrott herum, was wir langsam als sicherstes Zeichen dafür ansehen, daß wir in schwarzem Gebiet sind.
Unser Campingplatz war sehr bescheiden. Blitze zuckten auf, und der Himmel sah bedrohlich duster aus. Wir hatten aber Glück, denn das Gewitter zog vorbei, sonst hätten wir unser Süppchen im Bus löffeln müssen. Da es hier kalt und unangenehm war und zudem massenhaft Mücken unsere Beine zerstachen, gingen wir bald zu Bett.
Der nächste Morgen war sehr frisch. Ich begann den Tag mit frischer Ananas, was mich gleich munter machte. Dann fuhren wir los in Richtung Südafrika, um später in das nächste Homeland, die Transkei, zu fahren. Vorher jedoch durchfuhren wir King Williams Town, eine moderne Stadt der Weißen (Enklave) und kamen dann nach Bisho, der neuen Hauptstadt der Ciskei.
Danach besichtigten wir die Paul-Sauer-Brücke, auf die die Südafrikaner so stolz sind. Es ist eine Brücke, die den Storms River in 139 m Höhe 192 m lang überspannt. Hier wuchsen auch wieder die schönen Königsproteen, deren Hauptblüte leider schon vorbei war. Aber hier erwischten wir doch noch einige Blüten, die ich von allen Seiten fotografierte.
Das Kernstück der Gartenroute war nun beendet, von der ich insgesamt ein bißchen enttäuscht war. Nach den vorherigen Beschreibungen in meinen Büchern hatte ich mir ein Meer von Blumen und herrlichen Gärten vorgestellt, so eine Art riesiger Gartenschau. Aber wenn man von den bisherigen landschaftlichen Schönheiten absieht, war die Gartenroute in meinen Augen nichts Besonderes. Da hatte die Kaphalbinsel meines Erachtens viel mehr zu bieten, zumindest hat sie mich mehr fasziniert.