Abschiedsstimmung an Bord, Wehmut bei allen, dass die Woche schon rum ist, auch wenn einige von uns noch eine Verlängerungswoche gebucht haben und per Handy schon dabei sind, ihre Ausflüge zu organisieren.
Zum finalen Abendessen gibt es einen ganzen Red Snapper. Wir essen diesmal draußen an Deck, was wir eigentlich die ganze Zeit hätten machen sollen, finde ich. Der Fisch auf dem Tisch dekorativ mit Kürbis, Auberginensalat, Ananas im Teigmantel und Reis als Buffet serviert. Markus führt uns nach dem Essen auf seinem MacBookPro, das er neben seiner ganzen Fotoausrüstung auch noch mitgeschleppt hat, eine Dia-Show mit seinen Lieblingsfotos dieser Reise vor.
In der Ferne sehen wir schon die Lichter von Mahé. Mit leicht angewidertem Unterton meint Jörg: Und da müssen wir morgen wieder hin! Als sei die Hauptinsel der Seychellen nach so einer tollen Woche an Bord nur ein Ort ungeliebter Zivilisation. Man wird ganz schön anspruchsvoll, wenn man mit diesen Colibris reist.
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16. 4. 09 Donnerstag
Frühstück gibt es heute schon um 7.30 Uhr. Eine Stunde vorher bin ich wie auf Bestellung wach, auch ohne meinen faulen Wecker. Später in Berlin werde ich feststellen, dass er gar nicht faul war, sondern nur mit einer falschen Batterie beladen. Statt der AA mit 1,5 Volt hatte ich eine Spezialbatterie für Handys mit nur 1,2 V erwischt. Richie sitzt natürlich schon an Deck und raucht. Ich habe noch nie viel Schlaf gebraucht, erzählt er, 4 – 5 Stunden reichen mir.
Die Crew ist auch schon aktiv, sortiert die Tauchausrüstung, legt alles für die Landung bereit. Wir sammeln uns nach dem Frühstück für eine kurze Dankesrede und die Übergabe des Umschlags mit dem Trinkgeld für die ganze Mannschaft. Der captain schiebt mir den bestellten Aldabra-Bildband zu, 35 € bzw. 45 $. Ich zahle lieber in Dollar, um dieses unnütze Geld endlich loszuwerden.
Draußen an Deck schaue ich in die Ecke hinter den Tauchflaschen, wo Christian seine Kokosnuss deponiert hatte. Die ganzen letzten Tage hat sie dort gelegen, ohne Wasser, ohne Erde, und wird vermutlich schon am Vertrocknen sein. Ein so sinnloser Raub an der Natur! Bin gespannt, ob er dran denkt, sie mitzunehmen. Erinnern werde ich ihn bestimmt nicht.