Diesmal wackelt die Duschkabine nicht wie damals nach dem Segeltörn auf den Malediven und der Rückkehr an Land. Ich miste noch den Koffer aus, entsorge ein paar T-Shirts und einen Pulli und – Nein, die rote Sommerhose namens Port Louis, made in Mauritius, und die bunten Rasta-Badeschuhe kommen entgegen meinem ursprünglichen Plan wieder mit nach Hause. Die Hose hat sich doch als sehr praktisch erwiesen, ist leicht, hat viele Taschen und lässt sich gut hochkrempeln. Und die Badeschuhe hatte ich, woran mich die Unterseite wieder erinnert, auf Dominica gekauft – eine viel zu schöne Erinnerung, um sie wegzuwerfen.

Draußen im Hotelgarten suche ich mir ein schattiges Plätzchen zum Schreiben, beobachte wieder die Händler am Strand, von denen manche einfach mal in den Garten gleich hinter dem Zaun kommen, um sich Gesicht und Hände an dem Wasserhahn zu waschen oder um etwas zu trinken. Sofort kommt ein Mann von der Security spricht mit ihnen und scheucht sie weg. Wie mögen die Händler es empfinden, dass sie von ihren eigenen Landsleuten verjagt werden wegen einer Hand voll Wasser?

{{g_ads}}

14.30 Uhr

Hunger meldet sich, doch kein Appetit auf ein richtiges Essen. Etwas Frisches wäre jetzt gut. Ich laufe ins Dorf, finde zwei Supermärkte und kaufe 2 Joghurts, die sich als labberig, fruchtlos und langweilig erweisen werden. Rosinenkekse und 2 Packungen schottische Butterkekse, ein Plagiat zu Walker's, nur viel billiger. Zusammen mit meinem Rest Schwarzbrot und den BabyBel-Käse  arrangiere ich mir eine kleine Zwischenmahlzeit. Bei dem Käse hege ich allmählich den Verdacht, dass es sich gar nicht um richtigen Käse aus Milch handelt, sondern um dieses billige Kunstzeug, das so euphemistisch Analog-Käse genannt wird.

Bei der Rückkehr ins Hotel finde ich eine Nachricht unter der Tür, dass ich morgen früh um 04.55 Uhr zum Flughafen abgeholt werde. Die spinnen! Nur weil die Qatar bereits 1 Stunde vor Abflug die Schalter dicht macht, treibt man die Gäste zu so einer Folterzeit aus dem Bett. Ich bin stinksauer.