Gegen 13.00 Uhr trolle auch ich mich wieder zur anderen Seite, wo sich die Ersten schon aufs Schiff übersetzen lassen. Auf der Tauchplattform angekommen, spritzen sie sich mit dem dort angebrachten Wasserschlauch die sandigen Füße ab. Der Captain, der unsere Landung, wie immer, streng überwacht, meint: Und dich werden wir jetzt auch erst einmal gründlich DESINFIZIEREN.

Unser Mittagessen besteht aus einem sehr leckeren Hähnchen-Curry-Salat mit Bananen und Äpfeln, Spaghetti und gebratenen Auberginen. Wir fahren derweil weiter zur Nordseite von Curieuse zu drei kleinen Buchten mit felsigem Untergrund und viel Seetang. Da ich die Erste im Wasser bin und der Meeresboden mir langweilig erscheint, will ich den anderen Schnorchlern schon zurufen, dass es an der Stelle, wo ich mich gerade befinde, nichts zu sehen gibt. Doch ich bin schon zu weit vom Strand entfernt. Niemand würde mich hören. Also stecke ich mein Gesicht wieder unter Wasser und will abdrehen, als mir plötzlich ein riesiger Kugelkopf-Papageienfisch vor die Nase schwimmt, mindestens 1,50 m lang, mit vorgestülptem Maul. Leider nicht zu fotografieren; der dunkle Fisch vor dem dunklen Seetang bietet keinen Kontrast.

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Auch andere schöne Papageien- und Lippfische tummeln sich und zu allem Überfluss flüchtete noch eine Schildkröte, die ich durch mein plötzliches Erscheinen hinter einem Felsen aufgeschreckt hatte. Sie schwebt genau in Rolfs Richtung, der – wie ich weiß – in meiner Nähe schnorchelt. Ich hebe den Kopf aus dem Wasser,  klatsche wie wild in die Hände, um auf mich aufmerksam zu machen. Doch Rolf hat die Ohren voll Wasser und hört mich nicht.

Zurück am Strand, gammle ich mit Jörg und Richie noch ein bisschen herum und möchte hier gar nicht mehr weg. – Wie ging das noch mit dem Reiben von Hölzchen zwischen getrocknetem Gras zum Feuermachen?

Bequemer ist natürlich die tea time an Bord, wo unser Koch frischen Kuchen gebacken hat.

Nach dem Abendessen bekommt das Hochzeitspaar noch eine Torte mit Kerzen und Bildband über Aldabra geschenkt. Die Zeremonie soll mit Heidis Videokamera gefilmt werden, die obendrauf auch ein Mikrofon mit haarig-puscheligem Windschutz hat. Als der Captain das sieht, läuft er zu furztrockener Höchstform auf und meint: Look, there's a rabbit on your camera! Alles grölt vor Lachen, hält sich die Bäuche, mir selbst kommen die Tränen, mein Zwerchfell verkrampft sich. Manchmal finde ich den Captain etwas arrogant und selbstgefällig, aber sein Humor ist buchstäblich umwerfend. Auch Rolf schüttelt es so durch, dass er samt seinem Deck Chair zusammenbricht.