Als alle gewechselt hatten, gingen wir mit unserem Gepäck zum Wagen. Die Luft war schwül und stickig. Der Wagen war ein schon in die Jahre gekommener Toyota Landcruiser. Ich stieg ein und setzte mich auf einen klammfeuchten Stoffsitz. Einen Gurt fand ich nicht, obwohl die Anderen einen hatten. Akim fuhr uns nun, durch eine Straßensperre, vom Flughafengelände und dann durch dunkle Straßen von Entebbe. Da Uganda ehemalige britische Kolonie ist, herrsche Linksverkehr. Von der Stadt war nichts zu sehen, es war einfach alles zu dunkel. Hin und wieder tauchten Fußgänger im Scheinwerferlicht auf.
Dann verließen wir die asphaltierte Straße und fuhren auf eine unbefestigte Nebenstraße.
Der Wagen hielt vor einer Mauer mit einem unscheinbaren Tor. Mit großen roten Buchstaben stand da Hotel Boma. Ich erschrak, denn das war ein ganz anderes Hotel als das, was im Plan war. Das Tor öffnete sich, unpraktischerweise nach außen, so dass wir zurückrollen mussten.
Ein Gewehr erschien, gefolgt von einem uniformierten Mann. Der Wächter machte den Weg frei für eine mediterran-ländlich anmutende Welt mit einem Schotterparkplatz, gepflegtem Garten und einem kleinem, rau-weiß verputztem Gebäudekomplex. Einheimisches Personal empfang uns herzlich und nahm uns unser Gepäck ab. Kurt Mahn und Martin Söllner warteten auf der gemütlich aussehenden Terrasse auf uns. Sie waren mit KLM geflogen und daher früher angekommen. Die Reisegruppe war nun komplett. Sie waren beide sehr sympathisch. Martin lachte fröhlich, und Kurt, der mit etwa 70 Jahren der Älteste der Gruppe war, schien sich sichtlich über unsere heile Ankunft zu freuen. Beide hatten sich jetzt erst kennen gelernt und teilten auch, wie Manuela und ich, ein gemeinsames Zimmer.
Wir wurden vom Personal durch ein Wohnzimmer mit Holzdachgebälk, Geckos, Fernseher und zwei Sofas geführt und dann in unsere Zimmer. Manuelas und mein Zimmer war ohne Bad, dieses war im Flur. Das Zimmer war mit Mückennetzen und afrikanischen Kunstwerken.
Es war klein, aber gemütlich. Ich duschte erst einmal (gutes Badezimmer, aber nur kaltes Wasser). Dann kroch ich unter Mückennetz und moderige Decke, auf der Geckokot lag.
Es war 24:10 Uhr.
Unter Grillengezirp und Donnern eines Gewitters gegen Morgen verbrachte ich die erste afrikanische Nacht recht unruhig hin und her wälzend.