Wir hielten am Straßenrand, damit Akim Wasser holen konnte. Er sagte, dass wir nur dieses Wasser aus Flachen, und kein Anderes, trinken sollten. Kurt verließ ebenfalls das Auto, um noch weitere Photos zu knipsen. Fußgänger musterten uns, auch Personen in vorbeifahrenden Autos betrachteten uns. Schließlich waren wir hier auch die einzigen Europäer weit und breit.
So ungefähr muss die Situation von Farbigen in unseren europäischen Städten sein, mit dem Unterschied, dass die Einwohner in Kampala die Europäer mit Reichtum assoziierten.
Klaus organisierte die Trinkgeldkasse; jeder gab ihm fünf Doller, und er würde dann das Trinkgeld Rangern und Guides geben
Akim kam mit zwei Kisten Wasser der Marke Rwenzori wieder. Dann ging es weiter.
Akim begann, von sich zu erzählen. Er kam aus Kampala und hatte vier Brüder und eine Schwester. Einer der Brüder kam bei einem Autounfall ums Leben, und seine Mutter ist seitdem Alkoholikerin. Eine traurige Geschichte, aber hier in Afrika leider nicht ungewöhnlich. Akim war noch jung mit 32 Jahren, aber der Älteste der Geschwister.
Er hatte eine Freundin und zwei kleine Kinder. Er sagte, dass er bei diesen zwei Kindern bleiben möchte, da er bei mehr Kindern jedem Einzelnen weniger bieten kann.
Er will seinen Kindern eine angemessene Schulerziehung und Möglichkeiten zu Karriere bieten.
Seine Freundin möchte er heiraten, aber sein Vater will dafür zehn Ankolerinder haben.
Ein Ankolerind ist etwa 170000 Shillinge Wert, also etwa 100 USD. Soviel Geld hat Akim jedoch nicht. Solche Geschichten muten nach Mittelalter an, gehören jedoch tatsächlich in Afrika noch zu normalen Alltag. Akim kümmert sich auch noch um die beiden Kinder des verunglückten Bruders. Sein Handy klingelte. Es war Lied, dass etwas wie Kindermusik klang und bei uns schnell zum Ohrwurm wurde, weil Akim, der unsere Reise organisierte und der zudem einen weiten Bekanntenkreis hatte, viele Anrufe bekam. Martin sagte, eine solche Melodie sollte man als Schlaflied haben. Christinas Kommentar war, dass sie sich bei dieser Melodie immer an Uganda erinnern wird.
Wir hielten an einem Dorfmarkt. Das Obst war hier ordentlich auf Tischen und Stühlen aufgereiht. Akim kaufte eine Ananas und Bananen. Die Bananen waren kleiner als die, die wir kennen, schmeckten aber sehr gut.