Mit einer so sichtbaren Zahnlücke mag ich auch nicht auf Reisen gehen.
Am folgenden Tag, meinem letzten Arbeitstag vor dem Urlaub, gehe ich morgens zur Zahnärztin, zeige auf meine Blessuren und sage kurz und bündig:
Fahrradunfall, Zahn raus, morgen fliege ich nach Uganda!
Sie lacht: Ah ja! – Sonst noch was?
Zum Glück kann sie mir ein Provisorium einsetzen, das auch den ganzen Urlaub über halten wird.
Dann kann's ja losgehen . . .
25. 5. 06 Donnerstag
Der Taxifahrer, den ich per Telefon herbeirufe, ist entweder blöd oder ein Scherzkeks orientalischer Herkunft.
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Nachdem er mein Gepäck verladen hat und mit Angabe meines Fahrtziels losgefahren ist, fragt er: Verreisen Sie?
Nein, sage ich, ich will zum Einkaufen.
Im Flughafen Tempelhof existiert tatsächlich eine "Lounge" für Busi-Gäste. Ausgestattet mit durchgesessenen schwarzen Ledersesseln, einer kleinen Bar, einem Fernseher und einer
PC-Ecke hat sie den Charme der frühen Fünfziger wie der ganze Airport, den ich wegen der Abwesenheit von Massenansturm trotzdem sehr mag.
Mit leichter Verspätung startet die kleine Maschine, die nur 70 Passagiere fasst. Auch sehr gemütlich. Die ersten beiden Reihen sind den Busis vorbehalten, nur getrennt durch einen kurzen Vorhang über den Rückenlehnen. Die Sitze sind trotzdem sehr eng; ich stoße mit den Knien beim Vordermann an, habe aber die 3er-Reihe für mich allein und kann mich etwas ausbreiten.