Mit der Hälfte der Leute an dem langen Tisch gibt es eine muntere Unterhaltung, während ich meinen tilapia in Kokosmilch (vom Lake Albert) verspeise. Beim Nachtisch muss ich abwinken. Ich bin genauso voll wie die Zecken und falle um 22.00 Uhr nicht ab, aber in mein Himmelbett.

28. 5. 06 Son

Heute beginnt das Frühaufsteher-Programm.

5.30 Uhr klingt schrecklich, ist es auch, muss aber sein wegen der Chimps.

Das Frühstück um 6.15 Uhr fällt etwas mager aus. Mehr als 2 gebratene Eier auf Toast, Ananas und Melone bekomme ich um diese Uhrzeit noch nicht runter.

Um 7.00 Uhr Abfahrt zum 1. Schimpansen-Trekking im Kibale Nationalpark.

45 Minuten Buckelpiste und NP-Büro nochmals 15 Min. Fahrt mit dem Ranger Gerald zum Beginn der Wanderung.

Die erste Anlaufstelle ist ein alter Feigenbaum, bei dem die Chimps vermutet werden.

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Rechts und links lichter Wald. Der Weg ist schmal und trocken, mitten drauf eine seltsame Insel mit Baumschößlingen – Scheiße der überaus scheuen Waldelefanten. Die Samen ihrer verdauten Nahrung kommen gleich mit einer guten Portion Dünger auf die Welt.

Im Feigenbaum und in dessen Umgebung keine Spur von Affen. Über Walki-Talki holt sich Gerald Infos von seinen Kollegen und schlägt mit uns eine neue Richtung ein. Bald hören wir das Geschrei schon von weitem. Ganz anders als Gorillas machen Schimpansen kein Geheimnis aus ihrer lautstarken Kommunikation untereinander. So lernen wir die

Mobuto-Familie kennen, deren männliches Leittier ein machohafter, teilweise recht brutaler Rüpel sein soll. Daher wohl der Name.

Die Gruppe hat gerade einen kleineren schwarz-weißen Colobus-Affen erlegt, dessen Kadaver über unseren Köpfen im Geäst hängt und verspeist wird. Einige Chimps laufen auch auf dem Waldboden herum und warten darauf, dass von oben einige Brösel der Mahlzeit herunterfallen, denn Beute teilen mag Mobuto nicht.