Kleine Holztiere auch an der Badezimmertür. Ein Stab, durch die Tierbeine hindurchgeschoben, ergibt das "Schloss".

Schlüssel für den Bungalow gibt es nicht. Die Tür wird einfach mit einem Riegel versperrt.

Abschließen unnötig. Sehr sympathisch! Sofort fällt mir die Marenco Lodge in CR, wo ich auch alles offen herumliegen lassen konnte ohne Angst vor Langfingern. Was für ein Gefühl von ungewohnter Freiheit!

Statt Elektrizität gibt es Kerzen und Petroleumlampen. Das wird ja immer besser!

Ich bin begeistert, aber mit dem Staunen noch längst nicht am Ende.

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Der Garten vor meiner Terrasse ist voller Vögel. Hornvögel, Webervögel, Sonnenvögel, deren Gefieder gold-gelb-grün-lila schimmert, je nach dem wie das Licht gerade gebrochen wird. Eidechsen in türkis-petrolblau-beige. Welche Farbenpracht!

Gegen 19.00 Uhr sitze ich gerade in der Badewanne, als das Zimmermädchen hereinkommt und fragt, welches der beiden Betten ich zu benutzen gedenke. Sie lässt das Moskitonetz herunter, zündet Kerzen und Lampen an und trollt sich wieder.

Auf dem Weg zum Speiseraum schnuffelt ein Hund an meinen Hosenbeinen. Wie gewohnt streiche ich über das Fell, bemerke einige Knubbel, die sich als vollgesogene Zecken herausstellen. Ich entferne sie vorsichtig und habe damit gleich einen dankbaren ständigen Begleiter. Später werden es 4 Hunde sein.

Multikulti beim Abendessen: 10 Gäste aus Indien, Ägypten, Schweden, Frankreich, USA ,

Australien und Großbritannien. Zufällig auch mal anwesend: Aubrey, der Inhaber der Lodge, Nachfahre eines mit 56 an einer Säuferleber verstorbenen Kolonialherren, der 1993 enteignet wurde, seine Ländereien 1998 aber von der ugandischen Regierung zurückbekam.

Aubrey ahnte, dass sich die Nähe des Grundbesitzes zum Nationalpark mit den Schimpansen touristisch mal als nützlich erweisen könnte, und erweiterte die Lodge auf die heutige Größe. Den Gedanken, vielleicht noch zwei Bungalows mehr zu bauen, verwarf er aber sehr schnell. Zu viele Gäste könnten die selected intimicy der Lodge beeinträchtigen.

Sehr weise!

Sein Personal, erzählt er, wisse das auch zu schätzen. Die sonst übliche Fluktuation unter den Mitarbeitern gebe es hier nicht. Selbst die meist weiblichen Angestellten, die halt immer wieder mal schwanger werden, bringen nur schnell ihre Kinder zur Welt und kommen nach kurzer Zeit zurück zur Arbeit – nicht weil sie keine bessere finden, sondern weil sie gar keine andere Arbeitsstelle suchen. Genau das merkt man dem Personal auch an. Sie sind nicht freundlich, weil sie betuchte Gäste bewirten, sondern weil sie Spaß an ihrer Arbeit haben.