Die Straßen sind miserabel. Mir wird ein bisschen schlecht. Ich tausche die Sitze mit Lamech.

Vorn geht es besser. An einem Wachposten fragt uns der Uniformierte, ob wir einen Mann mitnehmen könnten, der in einem Dorf auf unserer Strecke eine medizinische Behandlung braucht. Brighton und Lamech fragen mich, ob das recht sei. Keine Frage. Natürlich.

Ich habe schon oft unterwegs überlegt, ob wir nicht eine Frau mit ihren Wasserkanistern mitnehmen könnten, dachte aber, dass Churchill das vielleicht aus versicherungstechnischen Gründen nicht erlaubt.

Als wir den Mann abgesetzt haben, gehen Brighton und Lamech in eine dunkle Kaschemme, um Getränke zu kaufen (leckere FANTA in Neon-Orange). Ich bleibe als Wache im Auto, bin aber bald von einer Horde Kindern umringt, die mich mzungu anstarren.

Als die beiden zurückkommen, meint Brighton, wir könnten wirklich froh sein, dass jetzt keine Regenzeit ist, sonst wären die Straßen in noch schlechterem Zustand. Für mich kaum vorstellbar.

In Kisoro stoppen wir am Kisoro Tourist Hotel, wo ich meine letzte Nacht in Uganda verbringen werde. Die beiden gehen was erledigen. Ich verbleibe in der Obhut einer freundlichen Dame, die mir einen Saft aus frischen Passionsfrüchten raus auf die Wiese bringt, wo ich meine Beine ausstrecke und das kleine Betonbecken unter einem Wasserhahn fülle. Vögel saßen schon da und warteten auf etwas Trinkbares.

Zur Grenze sind es dann nur noch 40 Minuten.

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Die Ausreise-Formalitäten sind schnell erledigt, obwohl wir alle drei mehrmals Zettel mit immer denselben Fragen ausfüllen müssen.

Die Einreise nach Rwanda scheitert zunächst daran, dass der Schalter geschlossen ist.

Ich wandere ein bisschen herum, bin sofort wieder von Kindern umringt, doch die hier betteln mich um "pen" an.

Englisch scheinen sie nicht zu verstehen, also frage ich sie auf Französisch, wofür sie den "pen" brauchen. Antwort: pour l'école. Ich schaue auf die Uhr, sage: Aber es ist doch erst 14.00 Uhr. Da ist die Schule doch noch gar nicht zu Ende. Ihr geht also gar nicht zur Schule.