Südgeorgien Reisebericht:
Eine Reise am Ende der Welt
von: Werner Schwehm, Markkleeberg, Juni 2009
Nach einer sehr langen Anreise Ende Januar 2009 von Frankfurt über Madrid nach Buenos Aires und weiter nach Ushuaia mit zwei Zwischenüber-nachtungen ging es endlich an Bord unseres kleinen Expeditionsschiffes "Aleksey Maryshev". Das Schiff gehört mit zu den kleinsten, die Reisen in die antarktischen Gewässer unternehmen. Mit nur 66 m Länge, 12 m Breite und einem Tiefgang von 3,5 m ist das Schiff sehr wendig und kann auch Stellen anlaufen, wo große Schiffe nicht hinkommen. Die zwei je 1700 PS starken Schiffsdiesel bringen das Schiff auf 12,5 Knoten, was ungefähr 20 km/h entspricht. Das Schiff verfügt über 23 Doppelkabinen, einen Speiseraum, sowie Bar und Aufenthaltsraum. Eigentlich eher spartanisch ausgerüstet, verglichen mit Kreuzfahrern, aber es standen bei dieser Reise auch ganz andere Dinge im Vordergrund als Captain’s Dinner, Wellness und Casinobesuche.
Ushuaia ist eine kleine, quirlige Hafenstadt auf Feuerland, die in den letzten Jahren einen großen Boom durch den Antarktiktourismus erfahren hat. Der Name kommt aus der Sprache der Ureinwohner (Yamana) und bedeutet „Die zum Sonnenuntergang hin gewandte Stadt“. Hier legen kleine Schiffe, wie unseres ab, aber auch große Kreuzfahrer mit bis zu 3000 Passagieren an Bord. Ushuaia gehört zu Argentinien und bezeichnet sich gerne als südlichste Stadt der Welt, aber auch die chilenische Stadt Puerto Williams fordert diesen Titel für sich ein.
Am frühen Abend dann endlich das Ablegen vom Pier und es ging Richtung Osten durch den Beaglekanal immer entlang der argentinisch-chilenischen Grenze. Die obligatorische Seenotübung, d.h. die Evakuierung des Schiffes und der Einstieg in die Rettungs-boote wurde abgehalten.