„Jeder, den es in die Antarktis zieht, spürt eine gewaltige Anziehungskraft, eine
            unvergleichliche Mischung aus Erhabenheit, Schönheit, Weite, Einsamkeit und
            Feindlichkeit - Begriffe, die jeder für sich schrecklich melodramatisch klingen - die
            aber das tatsächliche Gefühl für die Antarktis wirklichkeitsgetreu wiedergeben. Wo
            sonst in der Welt treffen all diese Beschreibungen wirklich zu ?“
            Kapitän T.L.M. Sunter in „The Antarctic Century Newsletter“ 
 
Eine Zodiakfahrt über eine spiegelglatte Meeresoberfläche entlang der Gletscherkante schloss sich an. Auf zwei größeren Eisschollen entdeckten wir dann noch einen tierischen Höhepunkt: zwei Seeleoparden. Der Seeleopard, nach dem Killerwal, sicherlich das größte und gefährlichste Raubtier der Antarktis konnte aus allernächster Nähe beobachtet werden.

Bei bestem Wetter konnten wir abends bei sehr angenehmen Temperaturen unser Abschlussfest auf Deck machen. Auf dem Vordeck wurde ein Grill aufgebaut und es gab unter freiem Himmel Steaks, Würstchen und Salate; dazu auch reichlich Bier und Wein. Zur Freude aller kam sogar ein Zwergwal auf eine kurze Stippvisite vorbei. Der Sonnenuntergang war gigantisch, zunächst wurden die weißen Gletscher goldfarben, um danach von rosa in ein tiefes rot überzugehen. Die Pinguine haben in der Nacht wenig geschlafen, da ausnahmsweise wir und unsere Musik lauter waren. Die Getränke eisgekühlt mit mehrere hundert oder tausend Jahre altem Gletschereis. Es war Freitag, der 13. Februar, für uns alle ein Glückstag.
 
Zodiak Fahrt in der Paradiesbucht - Antarktische Halbinsel
 
Am letzten Tag in der Antarktis folgte der letzte Landgang auf Danco-Island. Wir mussten noch ein paar Minuten warten, da ein anderes Schiff den Ankerplatz erst noch verlassen musste. Es war die Ocean Nova, ein Schiff mit rund 60 Passagieren. Wir winkten uns noch zu und ahnten noch nicht, dass wir drei Tage später die Ocean Nova in Buenos Aires im Fernsehen wiedersehen würden. Sie ist kurz danach in einem Sturm auf Grund gelaufen und musste evakuiert werden. Dies zeigt, dass man nicht vergessen sollte, dass man sich in gefährlichen Gewässern bewegt und trotz aller Technik und Vorsicht läuft nicht immer alles nach Plan.