Nach zwei Tagen mit den Landgängen auf den Falkland Inseln hatten wir drei Tage offene See vor uns, der lange Weg nach Südgeorgien. Die Seetage wurden bei der Vielzahl angebotener Vorträge der Expeditionsleitung nie langweilig. Auch die Brücke des Schiffes konnte jederzeit betreten werden, und die wachhabenden Offiziere beantworteten gerne all unsere Fragen. Das Meer war sehr ruhig, trotzdem stampfte und rollte das Schiff, so dass doch einige Passagiere den Bordarzt aufsuchen mussten und ein Mittel gegen Seekrankheit bekamen.
 
Es sieht schlimmer aus, als es tatsächlich war. Relativ ruhige See bei der Überfahrt nach Südgeorgien.
Vorschiff der Maryshev mit den Zodiaks.
 
Südgeorgien - ein Highlight für Tierfreunde und Naturliebhaber, aber das war nicht immer so. Bis in die 1960er Jahre waren hier mehrere grosse Walfangstationen und in den Jahrzehnten des Walfangs ließen hier im Südatlantik hunderttausende von Walen ihr Leben. Die Stationen liegen heute verlassen an der Küste, teilweise sind sie asbestverseucht und dürfen nicht betreten werden. Nur die Station Grytviken ist noch über das ganze Jahr hin mit einer kleinen Forschungstruppe besetzt. Hier gibt es auch ein kleines aber sehr interessantes Museum zur Geschichte des Walfangs und zu den verschiedenen Antarktis-Expeditionen, die oft hier ihren Anfang nahmen. Verwaltet wird die Insel von den Falklands und gehört auch damit zum Commonwealth.

In den Nachmittagsstunden erreichten wir die Inselgruppe. Die ersten zwei Zodiaks waren schon Richtung Strand unterwegs, als der Kapitän die Umkehr befahl. Schlechtes Wetter zog plötzlich auf. Alle waren an diesem Abend sehr enttäuscht, da die zwei ersten Landgänge sozusagen vom Wind weggeweht wurden. Das Schiff fuhr in der Nacht weiter zu den nächsten vorgesehenen Landeplätzen.