Der Regen hatte aufgehört. Nach unserer eignen ethnischen Säuberung und dem Frühstück trafen die Elefanten für unseren Ausritt ein. Wir motivierten die beiden Elefanten mit Zuckerrohr für die kommende Aufgabe. Black Pearl und ich kletterten auf den Bullen, und für Israel Hands blieb die Elefantenkuh. Man sitzt da recht bequem auf einer Art Bank und stellt die Füße auf den Rücken des Tieres. Es ging direkt rein in den See. Die Tiere laufen da ja mehr oder weniger durch und kommen dann an einer flachen Stelle wieder ans Ufer. Von da ging es in einer weiten Biegung zurück ins Dorf. Wir waren froh etwas Sonnenschutz dabei zu haben, weil nach einer Stunde auf dem Elefanten wird es heiß. Unterwegs versuchten die Elefanten sich an den Reisfeldern zu bedienen bzw. trocknete auf der Straße der Reis. Unser Bulle wischte einmal mit dem Rüssel kräftig durch die Körner.
Wir verließen das Dorf und fuhren zum Yok Don Nationalpark. Unterwegs quatschen wir ausführlich mit Mr. Nam über Buddha, den Krieg und das Leben. Er lud uns ein Durian bzw. Stinkfrucht zu testen. Eine wirklich eklige Angelegenheit. Der Gemüsehändler kam herbei, um seine Körpergröße mit unserer zu vergleichen. Hobbit.
Der Nationalpark ist wohl ein letztes bisschen Dschungel an der Grenze zu Kambodscha. Das Guesthouse und die Anlagen sind ziemlich heruntergekommen. Es kommen wohl nicht viele Touristen dahin. Eine Gruppe von Bauarbeitern war allerdings gerade dabei irgendwas zu reparieren.
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Auch hier waren wir wieder dem Reiseführer vom „Einsamen Planeten“ aufgesessen, der diesen Ort ausdrücklich wegen seiner Elefanten empfohlen hatte.
Mir ging es so einigermaßen – der Wodka der letzten Nacht und die Stinkfrucht in meinem Magen kämpften einen letzten epischen Kampf. Wir setzten über den Fluss, wo auf der anderen Seite schon zwei Elefanten mit Sitzbank auf uns warteten. Auf denen ritten wir für etwa zwei Stunden durch den Dschungel. Die Elefanten blieben immer mal wieder stehen, um sich von einem Busch einen Happen abzureißen. Das war ein sehr malerischer Ausflug, denn außer den Dschungelgeräuschen war sonst nichts zu hören. Unterdessen hatte die Stinkfrucht in meinem Magen gegen den Wodka gewonnen. Ich merkte wie meine Hände zu zittern anfingen und mir kalter Schweiß ausbrach. Den Fotoapparat reichte ich gerade noch an Black Pearl weiter, bevor ich vom Elefanten kotzte. Immerhin beugte ich mich soweit über, dass der Elefant nicht befleckt wurde. Der Ausritt war sowieso beendet. Ich legte mich ins Bett, musste allerdings gelegentlich aufstehen bis ich die Stinkfrucht komplett los war. Israel Hands und Black Pearl fuhren mit Mr. Nam ins Dorf zum Essen. Es war sehr einfach bzw. kaum genießbar. Immerhin brachten sie mir eine Flasche Grünen-Eistee-mit-Honig mit, den ich mir dann die Nacht über einflößte.