Freitag, 12.10.07
 
Das Frühstück im Hotel ist rein asiatisch. Nudelsuppe am Morgen muss man echt mögen. Wir probieren warmen Reis-Porridge-Schleim. Das kann man noch ganz gut essen. Dann geht es mit dem Taxi zur Kathedrale und von da aus die Dong-Khoi-Street bis zum Majestic-Hotel am Saigon-Fluss. Unterwegs gibt es jede Menge Shopping-Malls mit vielen falschen Sachen und Handicraft zu sehen. Black Pearl nimmt sich Zeit für eine drei-Dollar-Maniküre. Die ist nicht gut. Am Ende der Straße springen wir wieder in ein Taxi zum Diamond-Department-Store. Dort gibt es diverse Produkte im Original zu deutlich höheren Preisen. Ganz oben finden wir einen Pizza-Hut / KfC mit asiatischem Service – und nach zwei Wochen Asia-Essen erlauben wir uns was bekanntes.
Am Nachmittag nehmen wir ein Taxi zum amerikanischen Markt. Der macht zwar gerade wieder zu, aber es ist noch genug Zeit, um durch die Gänge zu wandeln und die Auslagen – Stahlhelme, Schuhe, Uniformen, Erkennungsmarken – zu bestaunen. Nichts davon ist historisch. Als eine große schwarze Ratte vor uns über den Gang huscht, brechen wir die Besichtigung ab und laufen ins Hotel zurück.
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Abends machen wir uns auf die Suche nach Nachtleben. Wir finden eine Straße mit vielen japanischen Restaurants und Sushi-Bars. Das es in der Straße so eine Ansammlung gibt, mag an den vielen Hotels gegenüber liegen. Die Preise sind sicher niedriger als in Japan, aber teurer als im Rest der Stadt. Nutten finden sich in als Billard-Bars getarnten Etablissements eine Ecke weiter. Heftig winkende Girlies in der Tür und ein Billardtisch im Raum. Von einem Motorroller wird uns noch eine Massage angeboten. Quasi ambulant. Oder war „Massage“ nur ein Code? Der Abend klingt mit einem Bier im australischen „Blue Gecko“ aus.
 
 
Sonnabend, 13.10.07
 
Wir schauen beim Plagiate-Markt vorbei. Der hat jetzt richtig offen und bietet natürlich auch noch viele interessante Auslagen, die man in Asien gern sieht: Obst, Gemüse, Fische, Shrimps, Fleisch, Aale, Tintenfische, Stoffe, Uhren, Kunstkrempel, Klamotten, Handtaschen und Nudeln. Es sind auch reichlich Touristen da, die mehr oder weniger hart verhandeln. Natürlich prangern wir das Ganze an, weil der europäischen Luxuswarenindustrie jedes Jahr Trillionen verloren gehen. Denn jede Touristin würde sich eine Handtasche im Original kaufen, wenn es die hier nicht für weniger als Fake gäbe. Oder?
Am Nachmittag reisen wir mit dem Taxi zur Jade-Kaiser-Pagode. Die schauen wir uns an. Es gibt einen Teich mit Schildkröten und innen jede Menge Statuen. Am Eingang erwerben wir einige Packungen Räucherstäbchen, die wir dem Jade-Kaiser opfern.
Auf der Dachterrasse des Rex-Hotels nehmen wir einen Drink und genießen den Blick über die Stadt. Im Bo Trung Xeo – Restaurant, dass wir durch Zufall finden, gibt es BBQ. Das Restaurant ist mehr so eine Art offene Halle mit vielen Tischen und Einheimischen, die sich am Tisch irgendwas Grillen. Die Karte bietet allerlei exotische Auswahl – Seafood, Krokodil, Kangaroo, Spanferkel, Rind und Schlange. Überall wabern die Rauchschwaden der Holzkohlebecken. Zum Essen stellt man auch immer eine Auswahl an Soßen und eine Salz-Pfeffer-Mischung auf den Tisch. In die wird Zitrone geträufelt und das Fleisch gedippt.
Draußen vor dem Restaurant braten knusprige Ratten auf dem Grill. Die sehen nicht mal unlecker aus –aber man muss es eben mögen.
Da unser Hotel nur einige hundert Meter die Straße runter ist, gehen wir zu Fuß dahin. Es wimmelt von Ratten, die aus dem Abwassergräben hervorkommen.