Immer wieder frage ich mich, „warum das alles, warum diese Anstrengun-gen?“, doch dann sehe ich wieder diese einmaligen Bilder von diesem phantastischen Land vor mir. Ich sehe die Kinder, die mir am Straßenrand zuwinken, ich sehe die Frauen, die schwer beladen mit Stroh- oder Schilf-bündeln auf dem Kopf auf dem Weg zum nächsten Markt sind, ich sehe den von der Sonne schwarz gebrannten Hirten mit seiner kleinen Herde Ziegen, ein Kamel, das träge und gleichmäßig eine der selten geworde-nen Sesammühlen antreibt oder zwei Esel, die von einem Jungen geführt, Wassereimer aus einem primitiven Brunnen ziehen, ich sehe die in Jahr-tausenden geschaffenen Terrassenfelder, auf denen die Menschen in mühsamer Handarbeit Landwirtschaft betreiben, ich sehe die einsamen Bergdörfer, die Adlerhorsten gleich auf den Berggipfeln tronen und ich sehe vor allem immer wieder die freundlichen Bewohner, die mich eins ums andere Mal mit ihrer spontanen und selbstverständlichen Gastfreundschaft überraschen.

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Noch einmal lasse ich die „Wiege der Menschheit“, die Hauptstadt Sanaa auf mich wirken. Ein Flug hinüber ins Wadi Hadramaut mit den Städten Seyum und Shibam und eine abenteuerliche Fahrt mit jemenitischen Beduinen durch eine der größten zusammenhängenden Sandwüsten der Welt, der Rub al Khali, beenden meine Reise durch den Jemen, durch ein Land, das zwar von uns abwertend als „Entwicklungsland“ betitelt wird, aber das sich, vor allem durch seine Bewohner, für mich auch heute noch als glückliches Arabien, „Arabia Felix“ unauslöschlich ins Gehirn gebrannt hat.