Den Nachmittag widmen wir dem Tempel Angkor Wat. Der Impact den dieser größte noch aktive, sakrale Bau der Welt auf seine Besucher ausübt, ist unbeschreiblich für den der es nicht selbst erlebt hat. Über eine steinerne Brücke die den 200 m breiten Wassergraben quert, gelangt man an die äußeren Mauern innerhalb derer der Hofstaat von 20.000 Menschen lebte. Einige der steinernen Bauten sind noch erhalten, die Holzhäuser wurden vom Zahn der Zeit zernagt. Der eigentliche Tempel der sich nach Passieren der inneren Mauern erstreckt, wurde als Mausoleum für König Suryavarman II. erbaut. Wie die meisten der Tempel symbolisiert auch Angkor Wat den heiligen Berg Kulen auf dem nach Glauben der Hindu die Götter hausen. Der Hinduismus war zu dieser Zeit noch Staatsreligion. Die Reliefs an den Wänden die sich über viele Meter strecken stellen Szenen aus dem Leben des Herrschers, Kriegsszenen und das tägliche Leben der Bewohner der Anlage dar. Eine Armada an Steinmetzen muss die Sandsteine jahrelang bearbeitet haben um diese Kunstwerke zu schaffen. Angkor Wat wurde erst Jahre nach seiner Erbauung, als der Buddhismus den Hinduismus als Staatsreligion ablöste, zum buddhistischen Tempel das es heute noch ist. Bemerkenswert dass diese Religionen bis auf wenige Ausnahmen in der Geschichte in Kambodschas Tempeln sehr friedlich nebeneinander existieren.

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Überall stößt man auf buddhistische Altäre die stimmungsvoll geschmückt sind. Die Mönche in ihrer orangen Kleidung laden die Besucher ein, selbst Räucherstäbchen anzuzünden und einige Momente in Ruhe vor den Buddhastatuen zu verharren.

 

Der Abend gehört den profanen Dingen. Von einer Mainstream Tourismusburg kann bei Siem Reap zwar noch bei weitem nicht die Rede sein, es gibt aber viele Lokale und Bars. Die Pub Street, der Name steht fürs Geschäft, bietet internationales Nightlife auf kambodschanischem Niveau. Bier für 50 cent, Whisky für 1 Dollar, gemütliche Sessel und die Möglichkeit sich eine Fußmassage nach einem anstrengenden Tag zu gönnen, verleiten einen das eine oder andere Glas über den Durst zu trinken. Das Publikum ist bunt gemischt. Amerikanische Studenten die sich ein paar Wochen Auszeit in Südostasien gönnen, Deutsche, Schweden, Thailänder, Siem Reap ist das Nadelöhr durch das der Tourismusstrom der nach Kambodscha fließt, geleitet wird. Die Einheimischen wissen das zu nutzen. Für drei Dollar kann man sich eine Stunde lang in einem der vielen Massagesalons durchkneten lassen. Zwar gibt es Einkaufszentren, diese sind aber im Verhältnis sehr teuer und daher mehr oder minder leer. Größerer Beliebtheit unter Einheimischen und Touristen erfreuen sich die Märkte. Auf dem Nightmarket werden Kleidung, Schuhe, Taschen, Souvenirs und Schmuck angeboten. Das Highlight des Kitsch ist eine Flasche Wein, in der  eine Kobra mit einem Skorpion im Mund schwimmt. Feilschen ist Pflicht, stellt man sich geschickt an kann man die Verkäufer auf die Hälfte herunterhandeln. Dass man dank der günstigen Preise das eine oder andere Stück am Bedarf vorbei kauft und sich schlussendlich in einer Wulst von Einkaufssäcken wiederfindet, braucht nicht erwähnt zu werden.