Wir sind jetzt im Inneren von Sri Lanka, der „Strahlende Insel“. Es ist die selbe Insel die von den Arabern   Serendib genannte wurde, es war ein zufällig entdeckter Ort, der alle Erwartungen übersteigt. Der Bus schlängelt sich die steilen Straßen ins Gebirge hoch. Die Strecken zwischen den verschieden Ortschaften werden immer größer. In jeder wird eine andere handwerkliche Tradition bewahrt; an den Straßenrändern stehen mal Eisenwaren, mal Lederprodukte, mal Töpferwaren. Der Urwald hängt üppig über dem Saum der Straße. Riesige Bambushaine ragen 20 Meter in den Himmel. Ein Tafelberg steigt aus der grün-blauen Ferne. Wir überqueren reisende, braune Flüsse auf unserm Weg, hoch ins zentralen Massiv des Landes. Kandy, mein erster Stop, war bis 1815 Hauptstadt eines eigenständigen Königreichs, eingeschlossen von niederländischen Kronkolonien.
 
Ich werde auf meiner Reise keine anderen Ausländer sehen, aber kaum jemand schenkt mir Beachtung. Die Menschen scheinen mit ihren eigenen Problemen beschäftigt zu sein, so wie Leute überall auf der Welt. Die Bevölkerung zählt fast 20 Millionen und besteht zu 74,6 % aus Singhalesen, zu 18,1% aus Tamilen, 7% sind Araber und 0,3% setzen sich aus Malaien, Burgher, den Nachkommen der Mischehen zwischen Europäern und Einheimischen und anderen Minderheiten, wie den Nachkommen der Manniyala-Aetto Leute, die ich suche. Sie sind das ursprüngliche, authentische Volk dieser Insel. Ich weiß nichts über sie. Was mich aber interessiert ist, ob sie noch ihrer eigenständige Kultur, in Verbundenheit mit der Natur, leben. Meine Reise ins Ungewisse ist beflügelnd, grade weil ich nicht weiß was mich erwartet.
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Gepäck habe ich keins. Ich reise nur mit einer Umhängetasche, die so viele Seitentaschen hat, dass ich immer alle aufmache, wenn ich etwas suche. Dabei habe ich denkwürdig wenig dabei: Kugelschreiber, Kamera, Landkarte, Zahnbürste, Reisepass und einen Regenschirm (schließlich befinden wir uns am Ende der Regenzeit.) So bin ich für alle Eventualitäten bestens gerüstet, denke ich mir. Außerdem habe ich umgerechnet 70 Euro bei mir, 50 werde ich für meinen Zweitageausflug am Ende ausgegeben haben.