Es sind naturverträgliche Walbeobachtungstouren, die heute von Meeresbiologen und Naturschützern durchgeführt werden. Dabei werden ausführliche Statistiken über das Vorkommen von Walen und Delphinen vor den Azoren erstellt. Sie sind stets sorgsam darauf bedacht, die Wale in ihrem natürlichen Umfeld so wenig wie möglich zu stören.
 
Es gibt strenge Grundsätze, wie, wann und von wo man sich den Meeressäugern zu nähern hat. Bis auf 50 Meter dürfen sich die Boote den Tieren nähern. Meeresbiologen haben herausgefunden, dass die Meeressäuger sich bei dieser sanften Art der Beobachtung nicht nennenswert gestört fühlen.
 
Meist werden für diese Touren kleine wendige Schlauchboote, sogenannte Offshore-Speedboote genutzt, auf denen bis zu 12 Personen sicher Platz nehmen können um die majestätischen Riesensäuger einmal aus der Nähe zu betrachten. Ein Skipper und ein Guide sind mit an Bord, um die entdeckten Arten zu identifizieren.
 
24 Delphin- und Walarten wurden in den Gewässern rund um die Azoren bisher gesichtet. Mehrere Delphinarten sind hier zu Hause, Wale kommen nur auf der Durchreise vorbei. Besonders in den Frühlings- und Sommermonaten kommt es um die Azoren zu einem gewaltigen Aufkommen an Krill. Das ist die Zeit der großen Bartenwale. Sie nutzen es als eine Art Meeresraststätte, an der es sich lohnt, eine längere Pause einzulegen.
 
Ist das Boot an die vermeintlich gesichtete Stelle vom Walbeobachter aus gelotst worden, beginnt der spannende Teil des Wartens. Ein Unterwassermikro wird ins Wasser gelassen und das typische Knacken eines Pottwals ist nun deutlich zu hören. Hier in der Nähe wird er gleich wieder auftauchen. Jetzt heißt es „Augen auf!“ und Konzentration. Denn ein Pottwal bewegt sich nur etwa 10 Minuten an der Wasseroberfläche.
 
Pottwale sind die größten Zahnwale der Welt. Männliche Tiere erreichen eine Länge von bis zu 20 Metern, und haben das größte Gehirn aller Lebewesen, die jemals auf Erden gelebt haben. Es kann bis zu 9 kg schwer werden.