20/21. August – Abschied
Ausgerechnet am letzten Tag habe ich Probleme mit der Gangschaltung. Ich lade das Gepäck wieder ab, um den Schaden zu beheben. Aber die Kette ist es nicht und auch sonst finde ich keinen Grund für das Versagen der Gangschaltung. Zu guter Letzt versucht mein Vater, die Kette einfach ein bisschen zu ölen. Und siehe da: Plong – fällt ein Stein aus der Gabel, der alles blockiert hatte. Nun kann es ja weitergehen.
Die letzte Nacht verbringen wir auf dem Zeltplatz von Keflavík, dann radeln wir nachts um vier die letzten drei Kilometer zum Flughafen. Ein komisches Gefühl. So zur Hälfte der Reise habe ich mich schon auf zu Hause gefreut, auf mein weiches Bett und all die Annehmlichkeiten der Zivilisation. Doch jetzt überkommt mich der Abschiedsschmerz. Vorbei die Stille, vorbei die Einsamkeit. Ich glaube, ich bin vom Islandvirus infiziert.
Lenker einschlagen und die Pedalen abschrauben, Luft aus den Reifen lassen, dann werden die Räder am Schalter aufgegeben. Scheinbar endloses Warten in klimatisierten Räumen. Dann endlich steigen wir in das Flugzeug - ein letzter Blick auf die im Dunkel verschwindende Insel.
 
 
In Frankfurt/ Main empfängt uns staubige Hitze, Verkehrslärm und Menschengedränge.
 
P.S.:
Und wenn Ihnen dieser Reisebericht gefallen hat, dann lesen Sie auch die Teile II (Island 1996) und III (Island 2001)