Am nächsten Morgen war der Himmel sehr klar, und der Gletscher Eiriksjökull schien wieder zum Greifen nahe zu sein, obwohl er noch etwa 10 km von uns entfernt war. Im eiskalten Seewasser putzten wir unsere Zähne und schmissen ein paar Tropfen ins Gesicht. Zum Frühstücksmüsli gab es Sauermilch, die Abi in einem Kanister in "unserer" Quelle kaltgestellt hatte. Entlang dieser Quelle wuchs herrliches, weithin leuchtendes Stäbchenmoos, das mir so gefiel. Ich sah es später immer wieder an Quellen leuchten. Übrigens gibt es in Island über 500 Moosarten sowie 450 verschiedene Flechten.

In dem weitläufigen Gelände suchten wir mit Argusaugen nach den Pferden. Sie waren perfekt getarnt, aber wir entdeckten sie schließlich doch friedlich grasend - oder besser: flechtend und moosend. So leben sie schon seit 1000 Jahren unabhängig vom Menschen und passen wunderbar in das Land.

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Gegen 11.00 Uhr wurde das Wetter schlechter, Nebel zog auf, und es begann zu nieseln. Mit Abi ging ich zu einem See, wo er die Beute des Vorabends ausnahm und filetierte für’s Mittagessen. Es wurde dann sehr ungemütlich kalt, und durch den Nebel war kaum etwas zu sehen. Abi warnte uns täglich, uns nicht weit von der Hütte zu entfernen, weil man sich in diesem Gelände ohne Baum und Strauch elend verlaufen könne. Alles sieht gleich aus, und es gibt keinerlei Orientierungspunkte. Wohin man auch läuft, es ist überall das gleiche Bild.