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Die Sonne kämpft sich ab und zu durch die Wolken und sticht dann regelrecht. Kein gutes Zeichen! Als wir um die nächste Felsenecke biegen, ohne nochmal schwierig klettern zu müssen, eröffnet sich uns der Blick ins Tal und Jürgen hatte Recht. Die Kletterei hat ein Ende und es geht unschwer am Fels bergab. Niemand ist erleichterter als Jonathan. Aber ich auch, doch in meine Gedanken mischt sich schon die Sorge vor dem nächsten Anstieg.
Vor uns breitet sich ein riesiges Plateau aus. Felsen und Schnee wechseln sich ab, am oberen Ende erkennen wir einen Gletscher, der mir schon beim Ansehen Angst einjagt. Angst ist am Berg kein guter Berater, also versuche ich das Ganze beiseite zu schieben und mich überraschen zu lassen, wo es lang geht. Dem Matrashaus sind wir ein ganzes Stück näher gekommen, so sage ich es jedenfalls Jonathan, denken tue ich was anderes.
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Das Haus thront auf dem Bergkamm des Hochkönigs, dazwischen müssen wir scheinbar nicht nur dieses Felsplateau überwinden, sondern allem Anschein nach auch noch einen weiteren Berg. Es sei denn, man schickt uns oberhalb entlang. Es ist 12.45 Uhr und ich denke, wir liegen noch gut in der Zeit. Da noch ab und an die Sonne die Herrschaft am Himmel übernimmt, hoffe ich, dass es noch eine Weile so bleibt. Jonathan entledigt sich seines Gurtzeuges und ich verstaue es wieder in meinem Rucksack. Wir ziehen die Jacken aus und steigen bergab.