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Es ist 15.00 Uhr, also eine vergeudete Stunde später. Wir kehren um!
Wir laufen im Nebel. Der Weg hinunter und wieder hinauf bis zum Beginn des Herzogsteigs ist problemlos und geht schneller, als ich erwartet hatte. Unterwegs hatte ich Jonathan das Leitersteigen nochmal erklärt und wie wir es angehen wollen. Außerdem ist der überwiegende Teil Abstieg, was schneller und nicht so kräftezehrend sein wird. Ihn beschäftigte dann allerdings mehr der Gedanke, dass Susanne uns ein Taxi entgegen schickt und wie weit es wohl überhaupt bis hinunter ins Tal sei. Das konnte ich ihm nun leider nicht beantworten, auch nicht, wie weit überhaupt die Straße öffentlich befahrbar war. Den ersten Teil des Klettersteigs meisterte er sehr gut. Wir stiegen langsam und vorsichtig. Nichts wäre schlimmer, als zu stürzen. Auch Jonathan wusste ja mittlerweile den Satz zu erklären: „Die meisten Unfälle passieren beim Absteigen.“
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Es ist kurz nach vier. Die erste Kletterpassage haben wir erfolgreich und komplikationslos überstanden, auch die Leiter. Wir überqueren Geröll, rutschen auf dem Hinterteil steile Passagen hinunter, wenn keine größeren Steine aus dem Geröll ragen, um ja nichts zu riskieren. Gerade als es breit und eben über einen Sattel geht, fallen dicke Tropfen und noch ehe wir reagieren können, geht ein Platzregen nieder. Schnell schmeißen wir die Rucksäcke runter, zerren an unseren Überziehern, kramen nach den Regenjacken und versuchen, uns so schnell und so gut wie möglich vor dem Nass zu schützen. Fast zwecklos. Als Jürgen seine Jacke anhat und die Kapuze übergestreift hat, rufe ich ihm zu, uns mit einem Schirm Schutz zu bieten, bis auch Jonathan und ich angekleidet sind. Mir bleibt erspart, meinen Schirm aus dem Rucksack zu kramen, denn gerade, als ich mich dazu entschließe, donnert es laut. Alle hinhocken, das einzige, was uns übrigbleibt.