Und schon zucken Blitze gut sichtbar durch den Nebel. Die unmittelbar darauffolgenden Donner verkünden nicht nur Jonathan, dass das Gewitter direkt über uns ist. Ich trage schnell Seil mit Karabinern und den Schirm noch einige Meter weiter von uns weg. Mittlerweile prasseln nicht nur dicke fette Tropfen auf uns nieder, sondern auch Hagel mischt sich dem Regen bei. So eine ….! Nach 10 Minuten springt Jürgen entsetzt von seinem Platz, Gelächter von Jonathan begleitet seine Aktion. Das Wasser schießt nicht nur in kleinen Rinnsalen neben uns ins Tal, sondern schwillt zu Sturzbächen an und sucht sich auch genau dort einen Weg, wo Jürgen sitzt. Jonathan verliert auch in dieser Situation nicht den Humor und kann noch über so was lachen. Er entdeckt überall was Neues und schwatzt, sicher auch, um seine Angst nicht zu zeigen. Er witzelt mit Lutz, wen wohl als nächstes ein Bächlein erwischt. Die Sekunden zwischen Blitz und Donner brauchen wir gar nicht zu zählen, weil es dazwischen keine Sekunde gibt. Der Regen wird auch nicht schwächer. Jürgen und ich tauschen sorgenvolle Blicke.

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 Ganze 25 Minuten dauert dieses Naturschauspiel. Als zwischen Blitz und Donner mehr als fünf Sekunden liegen, schultern wir unsere Rucksäcke. Es tröpfelt nur noch. Der Nebel bleibt. Es hat sich merklich abgekühlt. Unangenehm fühlen sich die nassen Sachen an, weil selbst der beste Cape oder Regenjacke diesen Wassermassen nur bedingt standhalten kann. Außerdem waren wir ja bereits unter den Jacken schon nass geworden. Die Schuhe sind nass und fühlen sich innen auch schon feucht an. Ich weiß nicht, was die anderen denken und meine Gedanken spreche ich nicht aus. So wie hier wird das Wasser überall vom Berg schießen. Was ist, wenn Teile des Weges weggespült sind, vor allem auf dem steilen Geröllfeld auf der anderen Seite. Wie wird es auf dem Schneefeld sein, vor dem wir auf dem Hinweg schon kapituliert hatten. Wie wird es sich am nassen Fels klettern lassen? Immerhin kommt ja noch ein beträchtliches Stück Kletterei. Fragen über Fragen und Sorgen über Sorgen.