Wir starteten also mit unserem Rotel ganz gemütlich um 9.00 Uhr mit dem Tagesziel Granada. Erst fuhren wir die Küste in östlicher Richtung entlang und sahen unterwegs eine Menge Blüten wie Mittagsblumen, Mohn, Aloen, Margariten, Agaven und natürlich Palmen, Avocados, Olivenbäume und bei Nerja auch große Chirimoya-Plantagen. Chirimoyafrüchte sind etwa so groß wie ein dicker Apfel und schmecken bananenähnlich lecker.

 

Peter informiert uns, daß Andalusien 87.000 qkm groß ist und 780 Jahre lang von den Mauren regiert wurde. Heute hat Andalusien ca. 9 Mio Einwohner, und jährlich kommen rund 10 Mio Touristen, die damit die Haupteinnahmequelle darstellen.

 

Vor 14 Tagen war es hier noch sehr kalt und regnerisch, wie schön, daß heute die Sonne lacht und uns ordentlich aufwärmt. So hatten wir uns das gewünscht und sind glücklich, auf Reisen zu sein und Urlaub zu haben.

 

In Nerja besuchen wir eine schöne große Tropfsteinhöhle, die 800 Mio Jahre alt sein soll. Im nahegelegenen Restaurant gibt es ein Büffet, und da wir hier Mittagspause machen, probiere ich die erste Paella meines Lebens. Paella ist ein sehr altes traditionelles Reisgericht, dem Fleisch und Fisch und Meeresfrüchte sowie Gemüse beigemischt werden. Ursprünglich war es ein Armeleuteessen, man warf alle Reste zusammen. Ähnlich ist ja auch die Pizza in Italien entstanden, die einen wahren Siegeszug um die ganze Welt angetreten hat. Diese Paella war nicht unbedingt mein Fall und ich pulte ziemlich viel herum und heraus. Dafür war die Aussicht auf das glitzernde Meer und die schneebedeckten Berge landeinwärts um so schöner, und wir fanden das Leben so richtig herrlich. Was für eine gute Luft, leicht und frisch, wunderbar.

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Wir fuhren weiter die Küste entlang, die besonders bei Almunecar sehr abwechslungsreich und schön wurde. Hier sah ich auch die ersten und einzigen Papayabäume voller Früchte. Die vielen Avocadobäume blühten, und die Nisperos, eine Baummistelart, hingen voller fast reifer Früchte. Ich hatte die Nisperos bereits auf Teneriffa kennen- und schätzen gelernt.

 

In Salobrena stiegen wir aus und liefen zu Fuß durch die engen, steilen Gäßchen hoch zur alten Burg. Der Blick in die weite Landschaft war herrlich, es war heiß und luftig und genau richtig für den ersten Urlaubstag.

 

In Salobrena verließen wir die Küste und fuhren landeinwärts hoch in die Berge der Sierra Nevada, die uns bald schroff und steil umrahmten und mit schneebedeckten Gipfeln sehr eindrucksvoll grüßten. Indessen stimmt uns Peter auf Granada und seine Geschichte ein und erzählt uns auch, daß hier der Flamenco zu Hause ist, der ursprünglich von den Zigeunern stammt. In Spanien leben ca. 800.000 Zigeuner, und im Flamenco wird die leidvolle Geschichte der Diskriminierung und Nichtachtung sehr leidenschaftlich zum Ausdruck gebracht, aber auch Freude, Liebe und Trauer. Flamenco, das sind getanzte Gefühle! Jedenfalls tanzen die Zigeuner den Flamenco am besten, und wir sollten in Granada die Möglichkeit bekommen, so einen Flamencoabend zu erleben