Wir waren baff erstaunt über das, was wir dann von Marbella zu sehen bekamen, nämlich einen wunderschönen alten Ortskern mit einer hübschen kleinen Kirche, herrlichen Gäßchen voller Blumen, wie wir sie bisher noch nicht gesehen hatten. Hier machten wir die meisten Fotos. Sowas Schönes hatten wir gerade von dem ziemlich verschrieenen Marbella nun wirklich nicht erwartet. Wir schlenderten nahezu alleine durch die herrliches Gäßchen, nur ab und zu begegneten uns Einheimische, aber keine Touristen. Wer hätte das gedacht! Aber schließlich lechzten wir nach Kaffee und fanden ein Lokal in der Touristenzone, und hier gab es dann auch die exklusiven Läden und Boutiquen mit edlen Schuhen und Mode aller namhaften Designer der Welt. Wir waren wieder mitten drin im Gewühl und Lärm und fanden schließlich auch den Strand bzw. die breite Strandpromenade mit all den vielen Lokalen und Läden und Souvenirshops. Mit einem Eis auf der Hand spazierten wir entlang und sahen mit Bedenken die dicken dunklen Wolken, die sich jetzt auftürmten. Es wurde auch merklich kühler und windiger, so daß uns der Fußweg am Strand entlang doch zu riskant erschien, zumal Peter uns mitgeteilt hatte, daß ein großes Tief angekündigt sei. So fanden wir bald auch wieder eine Bushaltestelle und waren bald wieder an unserem Campingplatz. Wir sprangen noch rasch unter die Dusche, liessen die anderen auf den harten Bänken im kühlen Wind sitzen und suchten einige 100 Meter vom Campingplatz entfernt eine Pizzeria auf, die wir am Vorabend entdeckt hatten. Das war nun keine einfache Pizzeria, sondern ein richtiges Nobelrestaurant, in dem spanische Familien tafelten. Wir genossen ein feines Essen und eine gute Flasche Rotwein und erzählten bis in die Nacht.

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Die Nacht war stürmisch, und es klapperte und flatterte rund um unser Rotel. Nach dem allerletzten Frühstück wuselte alles durcheinander, denn die Koffer mußten reisefertig gemacht werden. Nebendran stand ein weiterer Rotelbus, der für eine Portugal-Rundreise klar gemacht wurde. Dies war ein kombinierter Bus mit 25 Sitzen und Kojen, und der hatte auch noch die liebgewordenen Tischchen und Hocker. Mit diesem Gefährt und einer wesentlich kleineren Gruppe wäre die Reise sicher schöner gewesen. Man muß also vorher bei Rotel anfragen, welcher Bus eingesetzt wird. Übrigens stand bei unserer Ankunft dieser Reise ein weiterer großer Rotelbus auf diesem Platz, der gerade von der Marokkotour zurückgekommen war. Die Reisenden sahen alle blaß und ziemlich deprimiert aus, und es stellte sich heraus, daß es die ganzen 14 Tage in Marokko geregnet und gestürmt hatte und saukalt war. Wer erwartet das im April in Marokko? Sie Leute waren sehr enttäuscht. Auch in Andalusien war es vor unserer Ankunft kalt und sehr regnerisch gewesen, und auch jetzt war wieder Regen und Kälte angesagt. Was für ein unerschämtes Glück hatten wir doch wieder mal gehabt.

 

Unsere Koffer waren schnell gepackt, und bis zur Abfahrt hatten wir noch Zeit. So gingen wir nochmal runter zum Meer und saßen in der Sonne und ließen uns den Wind um die Ohren wehen. Es war unser Abschied. Dann fuhren wir mit dem Rotel nach Malaga zum Flughafen, tranken einen letzten Kaffee und starteten nach Barcelona, stiegen in einen anderen Flieger und trafen um 18.30 Uhr in Frankfurt ein bei strömendem Regen und Kälte. Ekelhaft! Und dann hatte mein Zug auch noch 30 Minuten Verspätung, so daß ich in Mannheim den Anschlußzug verpaßte und eine volle Stunde warten mußte. Auch der nächste Zug hatte Verspätung, so daß ich erst gegen 23.30 Uhr in Heilbronn eintraf, wo Schwester und Schwager allem zum Trotz standen und mich in Empfang nahmen. Wie schön, willkommen geheißen zu werden. Nach einem guten Frühstück fuhr ich dann mit vollgepacktem Auto bei strömendem Regen zurück nach Konstanz, wo mich Jutta und die beiden Hunde lautstark empfingen.

 Maria Gratz