Sol y Sombre…

… heißt ins Deutsche übersetzt „Sonne und Schatten„.
Genauso ein Nervenkitzel wie beim Anflug auf Andalusien sollte sich uns auch in den nächsten Tagen bieten. Schon am zweiten Tag mussten wir unseren Geländeritt etwas eher beenden, weil zwei „Rancheros“ in den Bergen mit ihren Pferden verunglückt waren. Erst beim Kakao nach der Ankunft auf der Ranch erfuhren wir, dass der Fluchttrieb bei Pferden so ausgeprägt ist, dass unsere sich sofort den Durchgegangenen angeschlossen hätten, wenn sich unsere Wege gekreuzt hätten. Ein wenig unwohl war uns schon, als wir hörten, dass eine der Verunglückten sich ernsthaft verletzt hatte und die nächsten Tage im Krankenhaus verbringen musste. Der Unfallhergang wurde in allen Facetten geschildert. Ein Hund hatte die Pferde erschreckt, weil er plötzlich frei auf sie zu gerannt war. Dabei waren sie gestiegen und eine der Reiterinnen war abgeworfen wurden, die andere war selbst abgesprungen als das Pferd halsbrecherisch den Steilhang hinunter donnerte.  Wir waren mindestens genauso aufgeregt wie die Erzählende, weil wir begriffen hatten, das Pferde nicht einfach wie Fahrräder sind. Der Umgang mit ihnen ist einfach anders, ungewisser, wenn man sie nicht versteht oder ihre Reaktionen genau kennt.

{{g_ads}}

Abenteuer Reiten

Ich hatte den Bogen raus. Am dritten Tag knackte ich das Geheimnis, die Beine aus dem Stand ohne „Aufstieg-Hilfe“ über den Pferderücken zu bekommen. Ein toller Fortschritt. Meine Freundin - so hatte ich den Eindruck - tat sich dabei von Beginn an leichter.
An diesem Tag war die Luft irgendwie schärfer. Es lag eine weitere Herausforderung vor uns - der erste Galopp. Bisher war es einfach gewesen, sich im Sattel sanft im Schritt hin und her wiegen zu lassen und die Wärme und die Natur ringsherum zu genießen. Nun aber ging es ans Tempo - an die Pferdestärken. Und die waren bei unseren beiden komplett unterschiedlich. An der Galoppstrecke angekommen, schien Curioso nahezu gespannt wie ein Flitzebogen zu sein. Er tänzelte auf der Stelle und schien nur darauf zu warten, endlich loslaufen zu können. Und Start! Wir standen im Steigbügel und hielten uns mit der freien Hand in der Mähne fest, mit der anderen mussten wir die Zügel führen. Curioso war kaum wieder zu beruhigen und ich stellte fest, dass er offenbar durchsetzungsfähiger war als ich. Meine Freundin war allerdings weit zurück geblieben. Ihre Stute hatte keine Lust zu galoppieren, ihr beliebte eher ein kleines Trab - Ründchen.