Der Nachmittagsritt hatte es noch mehr in sich. Unsere kleine Dreiergruppe hatte Verstärkung bekommen. Eine weitere Anfängerin war eingetroffen und zusätzlich begleiteten uns zwei weitere „Rancheros“, die Jungpferde trainieren wollten. In der Gruppe ritten wir diesmal auch nebeneinander und bald waren die Umgebung und die Pferdeohren vor uns eins geworden - wir fühlten uns gut. Allerdings nur solange bis es ans Galoppieren ging. Mr. Curioso veranstaltete ein Heidenspektakel. Er war mit mir auf die letzte Position der Reihe abkommandiert worden. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Ich hatte alle Hände voll zu tun, ihn ruhig zu halten, solange bis die anderen auch soweit waren. Vorn hob die Reitführerin die Hand - und Curioso startete durch. An ihm war ein gutes Rennpferd verloren gegangen, denn oben angekommen, waren wir auf zweiter Position. Hinter mir ein schimpfender „Ranchero“, der weit abgeschlagen auf Position vier angekommen war. Ich setzte ein verkrampftes Lächeln auf, denn ich konnte nicht verbergen, dass es mir unangenehm war, das Pferd nicht unter Kontrolle gebracht zu haben. Wenig später war der kleine Zwischenfall vergessen. Doch dann…  

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Pferdetausch

Nachdem ich meine Freundin immer wieder von neuem darauf hingewiesen hatte, dass ich mir langsam immer unsicherer auf dem Pferderücken wurde, anstatt den Lerneffekt zu sehen, bot sie mir am nächsten Tag freundlicherweise an, mir meinen Curioso abzunehmen. Erleichtert gewöhnte ich mich an die noch etwas höhere braune Stute namens Reina beim Hufe säubern. Doch „Die Königin“ war auch königlich, denn so schnell ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Wo der Grauschimmel hektisch immer schneller laufen wollte, bekam Reina die Hufe nicht hoch - im wahrsten Sinne des Wortes. Hatte ich vorher einen leichten Sitz im Sattel gehabt, so musste ich sie jetzt ständig antreiben, damit wir den Anschluss an die sechs Teilnehmer starke Reitgruppe nicht verloren. Aber dies war im Gegensatz zum Parieren bei Curioso weniger anstrengend. Beim Vormittagsritt war die Sonne sengend heiß und wir mussten verschiedene steile Aufstiege passieren. Die Pferde wurden dabei entlastet, in dem wir uns in die Steigbügel stellten. Meine Freundin hatte sich offenbar mit Curioso angefreundet, denn sie ritten die meiste Zeit hinter mir. Nach einer Weile ebbten sogar die Gespräche in der Gruppe ab, weil wir uns auf das Stehen in den Bügeln konzentrieren mussten und nicht so sehr viel sitzen konnten. Und dann standen wir vor der altbewährten Galoppstrecke. Ich war damit beschäftigt meine Stute dazu zu bewegen, sich hinter den anderen zu platzieren. Den Anfang machte heute auch wieder ein Ranchero mit einem Jungpferd. Auf das Zeichen der Reitführerin hin, schossen die Pferde los.