Und weiter ging die Fahrt in Richtung Arches Nationalpark, einem weiteren Höhepunkt dieser Reise. Im Arches Nationalpark findet man über 200 Steinbögen, die teilweise eine Spannweite von 100 Metern haben. Das alles ist aus rotem Sandstein, und ab und zu sieht man auch Basalt. Auf der Strecke dorthin fuhren wir weiterhin durch das Colorado-Plateau, auf dem wir uns schon seit Tagen befanden. Die Landschaft ist äußerst dünn besiedelt und wild und ursprünglich. Uns umgaben einsame Monolithen - Felstürme -, einige Seen und überall schneebedeckte 4000-er Berge und Wüste. Nur ganz selten gab es Zeugen von menschlichem Leben, die Landschaft ist zu trostlos zum Wohnen und Leben. Für Besucher allerdings hat die Gegend einen ganz besonderen Reiz.
Erst überquerten wir den Green River, später dann den Colorado, von dem ich doch ziemlich enttäuscht war, denn ich hatte mir diesen berühmten Fluß mindestens so breit wie den Rhein vorgestellt. Das ist aber weit gefehlt, selbst die Mosel ist noch breit dagegen, und ich habe mich gewundert, woher dieser schmale Fluß seine enorme Kraft nimmt. Aber eben die Enge und das Gefälle und die zahllosen Stromschnellen machen die Wildheit dieses Flusses aus.
Etwas südlich der Stadt Moab lag unser KOA-Campingplatz, der auch wieder Duschen hatte. Die meisten Campingplätze innerhalb der Nationalparks hatten nur die notwendigsten sanitären Einrichtungen und meist keine Duschen.
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Die KOA-Plätze hingegen gehören alle zu einer großen Kette in den USA und haben alle den gleichen Standard, der sehr hoch ist. Neben ausreichend sauberen Duschen und WC’s gibt es dort auch Waschmaschinen und Trockner, Aufenthaltsräume mit Fernseher usw.
Zum Abendessen gab es heute keine Suppe, sondern Spaghetti Bolognese, was alle begeistert zur Kenntnis nahmen und die Töpfe leerten. Danach saßen wir im Aufenthaltsraum und tranken unseren abendlichen Rotwein, wobei wir tatsächlich in richtigen Sesseln saßen, welch seltener Genuß! Außerdem gab es hier natürlich auch Licht, was wir ja keineswegs gewohnt waren bei unseren üblichen Abenden im Freien, wo wir höchstens eine Kerze hatten. Leider nervte uns ein ewig plärrender Fernseher. Wir waren ja schon geradezu entwöhnt auf dieser Natur-Reise, dazu paßte das einfach nicht, und so zog ich es vor, diesen zwar bequemen, aber lauten Ort bald zu verlassen und ging in den kleinen Laden nebenan, der Souvenirs, Getränke und anderes anbot. Der Campingplatz war von einem Holländer gepachtet, dessen mexikanische Frau sich um den Laden kümmerte. Und nun drückte mir diese Frau etwas in die Hand und sagte, es seien die Eier einer Klapperschlange. Da ich natürlich neugierig war, öffnete ich die Tüte sofort. Da sprang mir blitzartig etwas entgegen, und ich erschrank fürchterlich. Es waren jedoch keine kleine Schlangen gewesen, sondern ein harmloser Gag für schreckhafte Naturen. Man hatte ein Stöckchen in einem Gummiband eingedreht und festgeklemmt. Wenn man nur die Klemme löste, schnurrte das Gummiband zurück und schleuderte das Stöckchen weg. Und dieses Stöckchen war mir entgegengesprungen. Ein völlig harmloser, aber sehr effektiver Gag, der bei jedem wirkte. Diejenigen, die schon wußten, was kommen würde, lachten sich halbtot, wenn wieder jemand auf den Trick reingefallen war.