Um halb zehn startete schließlich unser Flugzeug nach Lago Agrio. Von meinem Fensterplatz aus konnte ich sehr gut den Cotopaxi mit seiner schneeweißen Mütze sehen. Dank Richard dufte ich mit Jutta während des Fluges ins Cockpit, das war wirklich toll. Der Copilot erklärte uns die ganzen Berge und Vulkane, die aus den Wolken herausragten und wir drehten einen Bogen um den zerklüfteten Cayambe, den ich so von allen Seiten wunderbar fotografieren konnte. Wir waren so dicht dran, dass ich die kleinen Gaswolken, die aus dem Berg heraustraten, gut erkennen konnte. Im Hintergrund sahen wir auch den Cotopaxi noch einmal und die zwei Spitzen der Illinizas, Iliniza Norte und Iliniza Sur. Dieses Erlebnis werde ich, glaube ich, niemals vergessen.
Der Flug war nach einer halben Stunde zu Ende und wir landeten auf der Landebahn von Lago Agrio.
Als ich aus dem Flugzeug stieg, wurde ich fast von der schwülen Hitze erschlagen. Unser Gepäck wurde ganz nostalgisch einzeln auf einen grob gezimmerten Holztisch gehoben, und der Besitzer bekam es nur gegen Vorlage seines Tickets ausgehändigt. Als diese lang andauernde Prozedur endlich vorüber war, schleppten wir das Gepäck zum Bus, der uns nach Coca fahren sollte.
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Wir zwängten uns in das vollbesetzte Gefährt und machten uns auf den holperigen Weg in die Dschungelstadt. Zum Glück brauchten wir nur eineinhalb Stunden, denn es war wirklich heiß und stickig im Bus und wir hatten nicht vor, auch nur eine Sekunde länger als nötig in der Enge auszuharren. Richard holte seine Weihnachtstüte heraus und ließ sie herumgehen. Nach einem mir bekannten Snickers (bei Schokolade kann ich einfach nicht ´nein` sagen) griff ich noch ein zweites Mal hinein. Das Milkyway war auch schnell verspeist, und zum Abschluss hielt mir Richard einen Kaugummi hin, den ich leider auch noch bedenkenlos annahm. Er sagte zwar vorher, dass es etwas sauer war, aber auf das, was dann kam, war ich wirklich nicht vorbereitet: Zitronen waren zuckersüß dagegen. Vielleicht hatte er mir den sauren Kaugummi auch extra deshalb gegeben, damit ich mal für ein paar Minuten still war...