Nach einer weiteren Stunde wechselten wir auf das Führerhaus, wir saßen nebeneinander auf dem Gepäck und stellten die Füße auf die Kabine. Nun blies uns der Fahrtwind, der wenigstens für eine kleine Erfrischung sorgte, wieder ins Gesicht. Der Staub leider auch.
Ab und zu fuhren wir an einem Bohrloch, das wie ein Knoten an einem Seil an der Pipeline hing, vorbei. Überall im Dschungel wurde nämlich von den verschiedensten Ölgesellschaften nach Öl gebohrt. So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt. Allein die ganzen Rohre, die neben der Straße entlang führten, bedeckten eine Breite von bestimmt drei bis vier Metern. Als ich das sah, konnte ich mir gut vorstellen, welche Katastrophen da durch defekte Ölleitungen entstehen konnten.
Bei einer kurzen Pause stieg Günter aus und sah uns vorne sitzen. Er fragte, ob ich nicht ein Erinnerungsfoto davon haben wollte und ich gab ihm daraufhin meine Kamera. Aber als ich ihm genaue Anweisungen gab, wie er das Bild zu machen hatte, sagte er sehr energisch: “Wenn ich das Foto machen soll, dann mache ich das so wie ich das will, basta.“ Und er machte das Foto nach seinen Vorstellungen. Eigentlich hatte er damit auch recht, schließlich konnte er die Szene aus dem Blickwinkel der Kamera überschauen, und ich nicht.
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Während ich die Weiterfahrt genoss (sobald der Bus nämlich stehen blieb, blieb der Fahrtwind aus und es wurde unerträglich heiß) überlegte ich, ob ich nachher den anderen sagen sollte, wie schön es trotz des Staubes auf dem Dach war. Denn dann bestünde die Gefahr, dass das Dach in einer Woche auf der Rückreise voll besetzt wäre und womöglich für mich dann kein Platz mehr frei ist. Schließlich wollte ich auch zurück erster Klasse fahren und nicht in der Touristenklasse.