Eine Legende erzählt, dass Freiheitsheld General José de San Martín im Zuge seiner Expedition 1820 an der Küste von Paracas landete. Müde von der langen Reise schlief er am Strand ein. Als er erwachte, war er geblendet von der Schönheit von vorbei fliegenden Flamingos. Ihre ausgebreiteten Flügel in der untergehenden Sonne waren für San Martín die Inspiration für die erste rot-weiße peruanische Flagge, die auch Vorbild der heutigen Nationalflagge ist.
Das kann und bei dem heutigen Wetter leider nicht passieren. Es ist neblig, wolkig, und irgendwann nieselt es sogar ein wenig.
Aber wir haben trotzdem unsere Freude an dem unglaublichen Leben der nicht zu zählenden Vögel in den Brutkolonien, der knallroten Krebse im Wasser, der Robben und Pinguine. Und zuletzt sogar einer Reihe von spielenden Delphinen.
Natürlich gibt es keine berauschend guten Bilder von diesem Ausflug, aber, und das ist das Wichtigste, wir haben ihn gemacht.
Wir haben, wenn wir nahe an den steilen Inselfelsen vorbeigefahren sind auch die kleinen Stützmauern gesehen die die früheren „Guanojäger“ aufgeschichtet haben um ihr Gut und sich selbst vor dem Absturz zu schützen. Eine große Verladeanlage spricht noch von den einstmals einträglichen Tätigkeiten.
Am oberen Rand einer Steilwand erkennen wir einen winkenden Mann vor der Station der Naturparkwächter. Der ist etwa so einsam wie ein Leuchtturmwärter am Kap Hoorn.
Zurück im Hotel bringen wir unser Gepäck zum Bus, fahren dann quer durch den jetzt sehr aufstrebenden ehemals beschaulichen Fischerort in Richtung zur Panamericana. Viel Müll und Bauschutt fällt uns auf dieser kurzen Strecke auf. Das müssen die Verantwortlichen aber ändern, sonst kommt da kein Wohlhabender mehr her.