Erst wir Europäer und später andere Teile der Welt haben aus dieser Pflanze eine Droge gemacht. 1859 gelang es Albert Niemann, Kokain aus den Pflanzen zu isolieren und dieses als schmerzbetäubendes Medikament zu gebrauchen. Kokain wurde im 20. Jahrhundert zu einer verbreiteten Droge. Gleichzeitig wurde der Coca-Anbau zum internationalen Politikum. Die USA machten auf viele lateinamerikanische Länder Druck, den Anbau zu verbieten und die Plantagen zu vernichten. In vielen Ländern führte dies zu einer Existenzbedrohung für die Coca-Bauern. Der Widerstand gegen diese Maßnahmen brachte unter anderem auch Politiker wie Evo Morales hervor, der vom Gewerkschaftsführer der Coca-Bauern zum Präsidenten Boliviens wurde.
1886 wurde vom dem Apotheker Pemperton ein weiteres Kokaingetränk kreiert, das man "Coca Cola" nannte. Seit 1904 enthält das Coca Cola allerdings kein Kokain mehr sondern ein nun wirkstoffloses Extrakt aus der Cocapflanze.
Die rituelle Nutzung haben wir ja im Ansatz bei dem Abendessen in Nazca erlebt, seit Gestern haben wir den Tee zum Frühstück getrunken. Ab jetzt setzen wir auf die Wirkung aus den gekauften Produkten wegen der befürchteten Höhenkrankheit.
Zurück in der Stadt beginnen wir unseren Rundgang an der Plaza Mayor, die hier allerdings immer noch Plaza de Armas, also Waffenplatz heißt. Wir besuchen die Iglesia Santo Domingo mit ihren schön verzierten Portalen, sehen den „üblichen“ Goldprunk in der Jesuitenkirche Iglesia la Compania. Dann gehen wir natürlich in die ungewöhnlicherweise mit der Längsseite an dem großen Platz stehende Kathedrale. Da sind wir allerdings doch sehr überrascht von der Schlichtheit des Innenraums. Zumal wir ja gerade wieder aus einem „Prachtbau“ gekommen sind.